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Viele Jugendliche fühlen sich wegen der Schule gestresst

Zwei Drittel von über 800 befragten Oberstufen-Schülerinnen und -Schülern gaben an, die Schule führe bei ihnen zu Stress. Mädchen sind stärker betroffen als Buben.

Welche Lehre wohl die richtige ist? Und reichen die Noten dazu? Die Berufswahl und der Leistungsdruck kann die Jugendlichen stark belasten, hinzu kommen vielleicht Probleme zuhause, die Französischprüfung und das Dauerrieseln auf Social Media: Stress unter Jugendlichen ist verbreitet. Gemäss einer Studie von ProJuventute aus dem Jahr 2021 steht ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz unter hohem Stress.

Eine Befragung gibt nun Hinweise darauf, was bei Jugendlichen Stress auslöst. Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führte in unterschiedlichen Oberstufenschulen in den Kantonen Bern und Freiburg Präventions-Workshops durch und liess die Schülerinnen und Schüler anschliessend anonym einen Rückmeldebogen ausfüllen. Darin konnten sie angeben, ob sie Stress erleben und was dazu führt.

Klar obenaus schwingt dabei die Schule: Zwei Drittel der 823 befragten Jugendlichen gaben an, diese führe zu Stress, wie es in der Mitteilung vom Mittwoch heisst. Dahinter folgen Zeitdruck (44,0 Prozent), die ungewisse Zukunft (29,5 Prozent) sowie gestresste Eltern (22,2 Prozent). Gestresst werden manche Jugendliche auch durch Hobbys (11,5 Prozent), das Weltgeschehen (9,6 Prozent) und Social Media (7,8 Prozent).

Nur 17,5 Prozent gaben in der Umfragen an, sie erlebten keinen Stress. Dabei gab es grosse Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei den Mädchen sind es lediglich 8,1 Prozent, bei den Buben 24,2 Prozent.

Mehr psychische Probleme

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich in letzter Zeit verschlechtert, es fehlt an Therapieplätzen. Betroffen sind insbesondere Mädchen und junge Frauen. So zeigte etwa dieSchweizerische Gesundheitsbefragung 2022,dass die psychische Belastung bei den 15- bis 24-Jährigen besonders hoch ist, im speziellen bei den Frauen.

Susanne Walitza, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, sagte dazu letztes Jahr in einemInterview: «Schon lange leiden etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen eines Jahrgangs an psychischen Problemen. Erst in den vergangenen Jahren hat sich dieser Anteil auf bis zu 30 Prozent erhöht.»(mjb)