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Zahl der Suizidversuche bei Jugendlichen steigt deutlich an

Die Pandemie hat junge Menschen besonders belastet. Manche sahen keinen Ausweg mehr. Das belegt eine neue Statistik: Die Zahl der Suizidversuche mit Medikamenten bei unter 18-Jährigen ist um 70 Prozent gestiegen. Häufig betroffen sind Mädchen und junge Frauen.

Die Coronakrise hat auf die psychische Gesundheit der Menschen geschlagen. In den letzten Monaten haben verschiedene Studien gezeigt, dass besonders Jugendliche davon betroffen sind. Das bekommt auch Tox Info Suisse zu spüren. So ist die Zahl der Beratungen zu Suizidversuchen bei unter 18-Jährigen deutlich angestiegen, wie dem am Donnerstag veröffentlichen Jahresbericht zu entnehmen ist.

Konkret hat die Informationsstelle das erste Quartal 2021 mit jenem von 2016 verglichen. Analysiert wurden knapp 7000 Fälle. In diesem Zeitraum haben die Fallzahlen um 70 Prozent zugenommen. Besonders ausgeprägt war der Anstieg bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren. Dort wurden in den ersten drei Monaten 70 Suizidversuche durch Vergiftung gezählt. Im gleichen Zeitraum der Jahre 2019 und 2020 waren es 40.

Suizidversuche durch Vergiftung kommen laut Tox Info Suisse bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern. In der Altersgruppe zwischen 10 und 25 Jahren um den Faktor 3. Eine grosse Rolle bei Suizidversuchen spielen Medikamente aus der Hausapotheke. In mehr als 40 Prozent der Fälle wurde Paracetamol überdosiert. Eine Vergiftung durch das Schmerzmittel kann zu einem Leberversagen führen. (rwa)