Weniger Todesfälle in Aargauer Pflegeheimen – aber nicht in allen Altersgruppen
Die Aargauer Spitäler, Reha-Kliniken und Psychiatrien haben sich letztes Jahr um 107’055 Patientinnen und Patienten gekümmert. Die Zahl der im Kanton Aargau hospitalisierten Personen ist zwischen 2001 und 2021 um 35 Prozent angestiegen. Das geht aus der Krankenhausstatistik hervor, die Statistik Aargau am Dienstag veröffentlicht hat. Auch die Zahl der Pflegetage ist letztes Jahr – nach einem Rückgang 2020 – wieder angestiegen und setzt damit den langjährigen steigenden Trend fort.
Die Spitäler, Reha-Kliniken und Psychiatrien behandelten 2021 also mehr Patientinnen und Patienten, diese waren aber weniger lange hospitalisiert. Im Durchschnitt dauerte ein Klinikaufenthalt 2021 knapp elf Tage. Wie lange jemand hospitalisiert ist, unterscheidet sich aber stark nach Kliniktyp.
In Akutspitälern verkürzte sich die Aufenthaltsdauer 2021 im Vergleich zum Jahr 2001 um einen Drittel von zehn auf sechs Tage. In psychiatrischen Kliniken sogar um knapp die Hälfte von 72 auf 38 Tage. In den Reha-Kliniken ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit knapp 30 Tagen im gleichen Zeitraum praktisch gleich geblieben.
Jeder zweite Patient kommt als Notfall
In Akutspitälern erfolgte letztes Jahr knapp die Hälfte der Eintritte notfallmässig. In die Psychiatrie waren sogar 62 Prozent der Fälle Notfälle. Die häufigsten Ursachen waren Verletzungen aller Art, dicht gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und solchen, die das Kreislaufsystem betreffen.
Teilweise zeigen sich markante Unterschiede zwischen dem Geschlecht. So wurden zum Beispiel deutlich mehr Männer mit Kreislaufproblemen hospitalisiert, dafür landeten mehr Frauen wegen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie Arthrose oder Rückenbeschwerden im Spital.
Spitex wächst auch 2021 weiter
Die Spitex setzt ihr Wachstum auch 2021 fort. Es wurden 31’882 Klientinnen und Klienten betreut, was einer Zunahme von 10,5 Prozent entspricht. Die Betriebskosten sind 2021 auf 162,9 Millionen Franken gestiegen und lagen damit um 4,6 Prozent über jenen des Vorjahres.
Anders die Pflegeheime. Diese haben Anfang 2021 leicht weniger Plätze angeboten als im Vorjahr und weniger Klientinnen und Klienten betreut. Statistik Aargau führt dies auf die Covid-19-Pandemie zurück.
Während im ersten Pandemiejahr 2020 die Zahl der Todesfälle vor allem bei den älteren Betreuten angestiegen ist, ist die Sterberate letztes Jahr in den höheren Altersklassen wieder annähernd auf das Niveau der Vorjahre abgesunken.
Anders sieht es bei den unter 80-jährigen Pflegeheimbewohnerinnen aus: Dort hatte sich 2020 kein Pandemie-Effekt gezeigt. Dafür gab es 2021 deutlich mehr (+26,1 Prozent) Todesfälle in der Altersgruppe der unter 65-Jährigen und der 75- bis 79-Jährigen (+7,9 Prozent).