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Direktionsstelle am Spital Zofingen: KSA-Präsident engagiert Headhunter, der ihn selber rekrutierte

Bis Ende Jahr muss das Kantonsspital Aarau (KSA) dem Regierungsrat seine Strategie vorlegen – diese bestimmt die Zukunft des Spitals Zofingen. Bereits jetzt ist die Direktionsstelle des KSA-Tochterhauses ausgeschrieben, gesucht wird eine Person mit Führungserfahrung, die auch «Ergebnisverbesserungspotenziale» erkennt.

Mitte Juli zeigten Recherchen, dassdie Zukunft des Spitals Zofingen ungewissist. Angestellte wandten sich in einem offenen Brief an Stadtpräsidentin Christiane Guyer, weil sie die Schliessung des Standorts befürchteten, der zur KSA-Gruppe gehört. Bei der Belegschaft herrschte Verunsicherung, zumal Standortleiterin Ariella Jucker auf Ende Jahr geht, das ganze Radiologie-Team gekündigt hat, Investitionen gestoppt wurden und Gerüchte kursierten.

Eine klare Aussage der Führung des Kantonsspitals Aarau zur Zukunft des Tochterhauses in Zofingen gab es bisher nicht. Laut einer Sprecherin wären dort Investitionen von 60 bis 70 Millionen Franken nötig,der ehemalige KSA-Chef Anton Schmid nannte in einem Interview hingegen tiefere Zahlen.Ob und wie es mit dem Spital Zofingen weitergehen soll, wollen die Verantwortlichen in Aarau in der neuen Strategie festlegen, die bis Ende Jahr erarbeitet werden soll.

Ariella Jucker ist nur noch bis Ende Jahr als Standortleiterin des Spitals Zofingen tätig.
Bild: zvg

Dies erwartet auch der Regierungsrat, wie er am Freitag in einer Mitteilung zur Eigentümerstrategie der Kantonsspitäler schrieb. Die Finanzierung der nötigen Investitionen in Zofingen aus dem laufenden Betrieb sei nicht gewährleistet, hiess es weiter.Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati betonte: «Die Spital Zofingen AG muss sich finanziell selber tragen können– inklusive Verpflichtungen aus den Schulden.»

Zuletzt gab es für das Personal in Zofingen eine ermutigende Meldung: Das Spital erhielt mit Andres Spirig einen neuen Standortleiter für die Radiologie, er trat seine Stelle am 1. September an. Das neu organisierte Netzwerk der Radiologie und Neuroradiologie umfasse die Radiologiezentren am KSA in Aarau, in Zofingen,am neuen Standort in Lenzburgund im Spital Menziken, hiess es in einer Mitteilung.

Leistungsausweis im Gesundheitswesen verlangt

Das deutet zumindest nicht auf eine kurz bevorstehende Schliessung hin – und nun soll auch die Nachfolge der scheidenden Spital-Zofingen-Direktorin Ariella Jucker geregelt werden.In einem Inserat der Innopool AG,die im Auftrag der KSA-Führung die Rekrutierung durchführt, wird eine Person mit «Leistungsausweis in einer verantwortungsvollen Führungsposition im Schweizer Gesundheitswesen» gesucht.

Weiter heisst es in der Ausschreibung: «Als Direktor/in führen Sie die patientennahen Bereiche und entwickeln die Marktposition, das Leistungsportfolio und die integrierte Versorgung in Abstimmung mit dem Kantonsspital Aarau weiter.» Klar wird aus dem Inserat aber auch, dass Sparmassnahmen nötig sind, eine der Anforderungen lautet: «Sie erkennen Ergebnisverbesserungspotenziale im Spital (Erlös- und Kostenseite)».

Kurt Aeberhard, ehemaliger VR-Präsident der Psychiatrischen Dienste Aargau, rekrutiert die neue Direktion des Spitals Zofingen.
Bild: Severin Bigler

Interessant ist, wer die Suche durchführt: Partner bei Innopool istKurt Aeberhard, ehemaliger Präsident der Psychiatrischen Dienste Aargau.Dieser hatte letztes Jahr im Auftrag des Regierungsrats bereits Daniel Lüscher als neuen Verwaltungsrats-Präsidenten des KSA rekrutiert. Nun vertraut Lüscher seinerseits auf Aeberhard als Headhunter für die Direktion des Spitals Zofingen.

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