Gewerkschaft kritisiert Sparprogramm des KSA scharf und sieht den Kanton in der Pflicht
Mit einem selbstverordneten «Fitnessprogramm» will das Kantonsspital Aarau nächstes Jahr 25 Millionen Franken sparen. Dieses Sparvorhaben werde keine Probleme lösen, sondern neue schaffen, kritisiert die Gewerkschaft VPOD Aargau-Solothurn in einer Mitteilung. Regionalleiterin Silvia Dell’Aquila sagt:
«Mit gleichen Ressourcen mehr Leistungen zu erbringen, geht nicht.»
Man könne ein Spital nicht fit sparen, sondern müsse in eine gute Gesundheitsversorgung investieren. Für den VPOD sind die Verantwortlichen mit ihrer «verfehlten Personal- und Lohnpolitik» mitschuldig an der jetzigen Situation, die die Gesundheitsversorgung im Aargau und in der ganzen Schweiz gefährde.
Dass dem KSA die Ressourcen für eine gute Personalpolitik fehlten, schade den Patientinnen und Patienten, aber auch der Institution selbst. Diese werde durch Sparprogramme und Forderungen nach Gewinnmaximierung geschwächt. Ein Teufelskreis, der endlich durchbrochen werden müsse, findet der VPOD. Hier sieht er auch den Kanton als Eigentümer, der «immer wieder die falschen Rahmenbedingungen» gesetzt habe, in der Pflicht.
Dieser müsse die Abwärtsspirale stoppen und die Rahmenbedingungen für die Kantonsspitäler und die weiteren Gesundheitsinstitutionen so ändern, «dass eine Personalpolitik betrieben werden kann, die eine gute Gesundheitsversorgung der Aargauer Bevölkerung sicherstellt».
Sparpläne sind noch nicht konkret
Wo genau das KSA die 25 Millionen einsparen will, ist noch nicht klar. Patientennahe Pflegebereiche sollen aber nicht betroffen sein, teilte das KSA am Mittwoch mit. Damit versuche das Spital nur, die Öffentlichkeit zu beruhigen, sagt Gewerkschafterin Silvia Dell’Aquila:
«In der Pflege können sie aufgrund des Fachkräftemangels gar nicht mehr sparen.»
Ausserdem wirkten sich auch Sparmassnahmen in Bereichen wie HR, Unternehmensentwicklung, Labor oder technische Dienste negativ auf die ganze Institution aus.
Die Gewerkschaft kündigt an, sich gemeinsam mit ihren Mitgliedern und anderen Personalverbänden gegen Sparvorhaben, Personalreduktionen sowie Kündigungen zu wehren.