Die AKB und die Benko-Pleite: Jetzt schafft die Kantonalbank Transparenz – und kündigt Geldsegen an
Die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko ist zahlungsunfähig, sie musste im November Konkurs anmelden. Das hat Auswirkungen bis in den Aargau: Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat Benkos Holding Millionen-Kredite für die Globus-Gebäude in Bern und Zürich gewährt.
SVP-Grossrätin Désirée Stutz wollte daraufhin vom der Aargauer Regierung wissen, ob die Kreditvergabe rechtskonform und abgesichert sei. Sie gehe davon aus, dass der Regierungsrat ihre Fragen trotz Bankgeheimnis transparent und vollständig beantworten kann.
Die AKB hat sich nun entschieden, zumindest etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Man habe sich im Sinne einer «transparenten und proaktiven Informationspolitik um die Entbindung vom Bankkundengeheimnis bemüht», so schreibt die AKB am Dienstag.
Nur ein kleiner Teil – und alles besichert
Konkret gibt die AKB bekannt, dass sie für die Gebäude in Bern und Zürich Kredite in der Höhe von insgesamt rund 73 Millionen Franken gewährt hat. In Bern sei die hypothekarisch gedeckte Objektfinanzierung direkt erfolgt, in Zürich über eine Beteiligung an einem Konsortialkredit, der mehrere Banken umfasst.
Die Kredite seien aber durch Schuldbriefe auf vermietete Liegenschaften besichert, die sich an Toplagen befinden, beteuert die AKB. Zudem seien Zins- und Amortisationsverpflichtungen jeweils stets pünktlich erfüllt worden.
Ohnehin handelt es sich bei diesem Kredit um einen vergleichsweise kleinen Teil des Hypothekargeschäfts der AKB. Das Hauptgeschäftsfeld der Kantonalbank weist aktuell ein Gesamtvolumen von 23,9 Milliarden Franken auf. Diese Hypotheken sind durch Schuldbriefe auf Immobilien besichert, mit einem Verkehrswert von über 47 Milliarden Franken. Über 93 Prozent dieser Ausleihungen befinden sich im Aargau oder in direkt angrenzendem Gebiet.
Mehr Geld für den Kanton
Zum Schluss teilt die AKB noch eine freudige Nachricht mit: Es gibt mehr Geld für den Kanton. Aufgrund des absehbaren sehr guten Jahresergebnisses wurde entschieden, die Ausschüttung zu erhöhen, heisst es in der Mitteilung. Diese liege über dem Budget von 2024 des Kantons Aargau und wird vom Grossen Rat voraussichtlich im Juni beschlossen. Die genauen Zahlen zum Jahresergebnis werden am 20. Februar veröffentlicht.