Darf bald jeder 3 Kilo Gras daheim haben? Neue Initiative will Schweiz zum Kifferparadies machen
Warum klein denken, wenn auch gross angerichtet werden kann? Bis zu drei Kilo Cannabis sollen Schweizerinnen und Schweizer künftig legal besitzen können. Das fordert zumindest eine neue Initiative, für die ab sofort gesammelt werden kann. Zur Einordnung: Gemäss kurzer Internetrecherchen braucht es für einen Joint zirka 0,3 Gramm. Sprich: Material für 10’000 Gras-Zigaretten könnte künftig eingelagert werden.
«Kluger Rat – Notvorrat» empfiehlt der Bund schon länger. Marihuana ist bislang allerdings nicht auf der Liste der Dinge, die stets vorrätig sein sollten. Drei Kilo würden aber sehr weit reichen. Selbst bei einem regelmässigen Konsum von 1 Joint pro Tag würde das erlaubte Gras rund 27 Jahre ausreichen.
Damit selbst für hartgesottenste Kifferinnen und Kiffer das Rauchmaterial nicht ausgeht, will die Initiative mit dem Titel «Cannabis-Legalisierung: Chancen für Wirtschaft, Gesundheit und Gleichberechtigung» zudem auch noch den Anbau von bis zu 50 Cannabis-Pflanzen pro Person erlauben. Irgendwann ist dann aber genug: Ab der 51. Pflanze braucht es dann eine «spezielle Genehmigung».
Auch mit THC im Blut auf die Strasse
In Deutschland, wo der Konsum von Marihuana seit Monatsbeginn erlaubt ist, dürfen daheim bis zu 50 Gramm Cannabis gelagert werden und bis zu 3 Hanfpflanzen können bewilligungsfrei gezüchtet werden. Für die Initianten in der Schweiz, davon ist keiner bislang auf der nationalen Politbühne in Erscheinung getreten, ist das ganz offensichtlich nicht genug.
Damit das Zeugs auch alles weggedampft werden kann, braucht es noch weitere Gesetzesanpassungen. So soll bei einer Annahme der Volksinitiative der THC-Grenzwert im Blut im Strassenverkehr angepasst werden. Er soll so festgelegt werden, so der Initiativtext, «dass die Teilnahme am Strassenverkehr auch bei einem täglichen Cannabis-Konsum von bis zu fünf Gramm möglich ist.» Das entspricht einem täglichen Konsum von rund 16 Joints. Auf ihrer Internetseite führen die Dampffreunde aus, nur so sei es möglich, dass nach einem Feierabendjoint am nächsten Morgen wieder gefahren werden darf.
Nun geht es ans Unterschriftensammeln
Vielleicht ist es auch kein Wunder, dass die Initianten als eines der weiteren Ziele ausgibt, dass es künftig «viel, viel, viel weniger» private Autos geben sollte und stattdessen «autonome, umweltfreundliche Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr auf Abruf». So dürften dann auch sorglos mehr als 20 Joints geraucht werden. Die Einnahmen aus der Besteuerung von Cannabis-Produkten solle übrigens «in die Bildung, in die Prävention und in die Drogenaufklärung» fliessen.
Ob das Stimmvolk am Ende tatsächlich über all diese Pläne abstimmen kann, ist eher fraglich. Es braucht nun noch 100’000 Unterschriften. Ohne politische Lobby ist das eine schwierige Übung. Und wenn wir ehrlich sind, wirkt die vorliegende Initiative doch eher wie eine Schnapsidee. Pardon: Eine Grasidee.