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Gott hat uns mit der Geburt Christi ein wertvolles Geschenk gemacht

Gedanken zu Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen von David Bhend, Sozialdiakon in Oftringen.

Wie stellen Sie sich die Krippe des Jesuskindes vor? Als Kind habe ich mir sie wie ein Kinderbett vorgestellt. Wahrscheinlich war ich von den Holzfiguren inspiriert, die früher unter unserem Weihnachtsbaum standen. Wenn ich Google-Bilder konsultiere, entsprechen die Darstellungen des Stalls bei der Geburt Christi in etwa meiner Vorstellung. In Wirklichkeit war die Krippe, in die das Jesuskind gelegt wurde, eine Futterkrippe aus Stein oder Lehm, weit weniger komfortabel als ein Kinderbett.

Unsere Familienweihnachten an der Alten Zofingerstrasse in Aarburg waren eher bescheiden; wir sagten unsere Weihnachtsverse aus der Sonntagsschule auf, danach wurden die Geschenke ausgepackt. Das war für uns Kinder das Wichtigste. Ich kannte eine Familie, in der die Kinder während des ganzen Festes mit dem Schnitzmesser auf die Bescherung warteten.

Der Stall von Bethlehem glich eher einer Höhle

Bescheidener war es zur Zeit der Geburt Christi. Der Stall von Bethlehem glich wohl eher einer Höhle – für viele Menschen in den warmen Weihnachtsstuben eine unromantische Vorstellung. In den Evangelien werden Maria und Josef eher ärmlich dargestellt. In diese Szenerie soll nun der Sohn Gottes hineingeboren werden. Man stelle sich vor: Das Christkind wird in einer Tierkrippe geboren.

Liebe Leserinnen und Leser, seien wir ehrlich zu uns selbst. Wie sehr berührt uns die Geschichte zwischen Black Friday und Dreikönigskuchen noch? Sitzen wir nicht schon mit unseren «Schnitzmessern» da und warten nur darauf, noch mehr von dem zu bekommen, wovon wir schon genug haben? Sich an Weihnachten zu beschenken und damit Freude zu bereiten, ist eine schöne Tradition. Auch Gott hat uns mit der Geburt Christi ein wertvolles Geschenk gemacht, wenngleich er es nicht in Glitzerpapier und Samtbänder eingepackt, sondern es in einen «Tierteller» gelegt hat. Dafür war er sich auch nicht zu schade.

Das beeindruckt auch einen Multimillionären

Diese Menschwerdung Gottes beeindruckte selbst den Multimillionären Bono, Sänger von U2, wenn er in seiner Biografie schreibt: «Wenn es einen Weg gibt, auf dem sich das höchste Wesen an Macht und Intelligenz den Menschen offenbaren kann, dann als kleines Baby in einem Stall in einer Krippe.»

«Geben ist seliger als nehmen», so sagt man! Geben kann aber auch immateriell geschehen. Zuhören ist eines der kostbarsten Güter in unserer Zeit. Echt zuhören können Menschen, die nicht das Gefühl haben, dauernd zu kurz zu kommen. Diese Menschen haben eine himmlische Würde, die ihren Ausdruck darin findet, sich auch mal in die «unappetitliche Futterkrippe» anderer Menschen zu legen. Sie bleiben nicht ewig dort. Wie auch Jesus nicht im Grab liegen blieb.

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