Grossbrand bei der Holzfirma Swiss Krono unter Kontrolle – der Einsatz dürfte aber noch lange andauern
Auf dem Gelände der Swiss Krono AG in Menznau ist am Mittwochmorgen ein Grossbrand ausgebrochen. Bilder und Videos zeigen eine lichterloh brennende Halle unter einer gewaltigen Rauchwolke. Dabei handelt es sich um die Holz-Aufbereitungsanlage. Vinzenz Graf, Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, sagt: «Durch das Holz und den Staub brannte schnell die ganze Halle. Es standen rund 10’000 bis 12’000 Quadratmeter in Brand.» Teile der Halle sind eingestürzt, Verletzte gab es keine.
Die Löscharbeiten sind seit dem frühen Morgen im Gang. Das Feuer sei mittlerweile unter Kontrolle, so Graf an der Medienorientierung um 10 Uhr. Man sei ausserdem dabei, die Schnitzelhaufen voneinander zu trennen, um die Feuerherde zu isolieren. Dass der Brand sich über die Förderbänder noch weiter ausbreitet, konnte verhindert werden.
Einsatz mit vielen Herausforderungen
Der Feuerwehrinspektor geht von einem langen Einsatz aus, denn das Löschen der Holzschnitzel und Holzspäne sei sehr aufwendig. «Wir bauchen jetzt vor allem genügend Löschwasser.» Dieses stammt von der Wasserversorgung Menznaus sowie den umliegenden Bächen und Seen. Da das Wasser nach dem Löschen kontaminiert ist und nicht ablaufen darf, musste die Feuerwehr zudem eine Barriere für das Löschwasser errichten.
Die Feuerwehr Menznau wurde um halb vier Uhr morgens informiert. «Wir erhielten einen automatischen Brandalarm», sagt Stefan Müller, Kommandant der Feuerwehr Menznau. «Das kann vieles bedeuten, auch nur einen Rauchalarm. Als ich eingetroffen bin, habe ich gesehen, dass das Feuer bereits sehr gross ist und daraufhin die restliche Feuerwehr sowie die Feuerwehren Willisau und Wolhusen alarmiert.» Ein so grosses, offenes Feuer habe er noch nie erlebt.
Regelmässige Trainings für den Ernstfall
Auch Michael Knüsel, Technischer Leiter der Krono Swiss AG, war vor Ort. Als am Morgen die ersten Mitarbeitenden eintrafen, sei die Feuerwehr bereits da gewesen, erzählt er. Die regelmässigen Trainings der Firma und der Feuerwehr für den Ernstfall hätten sich bewährt. «Der Ablauf hat in meinen Augen sehr gut geklappt.»
Infolge des Brandes musste das ganze Werk heruntergefahren werden für den Fall, dass der Brand einen Defekt oder einen Stromausfall auslöst und Folgeschäden verursacht, so Knüsel weiter. «Drei Viertel des Werks könnten wir sofort wieder hochfahren, wenn die Einsatzleitung dies erlaubt. Die Faserplattenproduktion wird erst in drei bis vier Tagen wieder anlaufen können.»
Stromleitungen abgeschaltet, ÖV eingeschränkt
Neben der Feuerwehr Menznau sind auch die Feuerwehren Wolhusen und Willisau im Einsatz. Insgesamt sind 240 Feuerwehrleute vor Ort. Ausserdem ist die Drohnengruppe der Feuerwehr Stadt Luzern, der Zugbetreiber BLS und der Stromnetzbetreiber CKW anwesend.
Infolge des Brandes musste dieser drei Stromleitungen in unmittelbarer Nähe abschalten, wie Mediensprecher Christoph Hug gegenüber PilatusToday sagte. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass durch den Löschwasser-Einsatz eine Gefahr für die Feuerwehrleute entsteht. Kundinnen und Kunden seien nicht betroffen. Die Stromversorgung sei über andere Leitungen sichergestellt.
Wegen des Feuers war auch der öffentliche Verkehr in der Region eingeschränkt. Wie die SBB auf Twitter schreiben, war der Bahnverkehr zwischen Willisau und Wolhusen zeitweise unterbrochen. Mittlerweile ist die Sperrung aber wieder aufgehoben. Es müsse aber weiterhin mit Verspätungen gerechnet werden. (tos/mg/mha)
Aufgehoben: Unterbruch Willisau – Wolhusen: Der Unterbruch des Bahnverkehrs auf der Strecke Langenthal – Wolhusen zwischen Willisau und Wolhusen ist aufgehoben.
— Railinfo SBB. (@railinfo_sbb) August 9, 2023
Es ist noch mit Verspätungen und vereinzelten Ausfällen zu rechnen. https://t.co/PhneQfSMlL