Royale Rückkehr: Lächelnde Kate zeigt sich nach halbem Jahr öffentlich
Sie ist wieder da: Zum ersten Mal seit fast einem halben Jahr hat sich Prinzessin Kate wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Mit strahlendem Lächeln, im weissen Kostüm mit schwarz-weisser Schleife und passendem Hut, erschien die 42-Jährige, die wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, am Samstag zur Parade «Trooping the Colour». Der traditionelle Aufmarsch zahlreicher Soldaten in Gardeuniformen und Bärenfellmützen ist die offizielle Geburtstagsparade für König Charles III., Kates Schwiegervater.
Doch der Star des Tages ist nicht der Jubilar, sondern Kate. Beim traditionellen Auftritt der Royals auf dem Balkon des Buckingham-Palasts bildete sie gemeinsam mit Charles das Herzstück. Einmal wandte sie sich ihrem Schwiegervater zu und sagte etwas, worüber der Monarch anscheinend lachen musste. Vor allem die drei Kinder von Kate und ihrem Ehemann Prinz William, dem Thronfolger, staunten über den Überflug mehrerer Militärmaschinen über London. Selbst das Wetter spielte wieder mit: Hatte es kurz zuvor noch heftig gerechnet, strahlte nun die Sonne.
«Wieder da, wo sie hingehört»
Die Zeitung «Telegraph» vergleicht die Teilnahme von Catherine Middleton, wie ihr Geburtsname lautet, mit dem Comeback eines Rockstars: Das «catherine-grosse Loch» in der königlichen Familie sei wieder gefüllt und Kate dort, «wo sie hingehört», schrieb das Blatt. Die 42-Jährige gilt als beliebtestes Mitglied der Royal Family und vor allem als Bindeglied zur jüngeren Generation.
«Sie ist unsere künftige Königin, und wir müssen sie unterstützen», sagte eine Frau im Publikum, die extra frühmorgens aus der Grafschaft Cheshire aufgebrochen war, der Deutschen Presse-Agentur. «Sie ist wunderbar.»
Kates Auftritt war mit Spannung erwartet worden. Sie hatte ihre Teilnahme erst am Freitagabend überraschend angekündigt. Nun wurde sie zum ersten Mal seit Weihnachten bei einem offiziellen Termin gesehen. Die künftige Königin war im Januar im Bauchraum operiert worden, Ende März machte sie dann eine Krebserkrankung bekannt, ohne nähere Details zu nennen.
Gute Laune bei den Royals
Gemeinsam mit ihren drei Kindern Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (9) und Prinz Louis (6) wurde Kate in einer geschlossenen Kutsche die kurze Strecke vom Buckingham-Palast zum Exerzierplatz Horse Guards Parade gefahren. Alle vier zeigten sich guter Laune und winkten den Schaulustigen zu, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur beobachtete.
Entlang der Prachtstrasse The Mall zeigten sich Zuschauer begeistert von Kates Rückkehr. Wie sie gewirkt habe? «Ziemlich gut, finde ich», sagte eine 34-Jährige mit grossem «Union Jack»-Hut, die extra aus Belgien angereist war, der dpa. «Aber es ist ein Pokerface, glaube ich.» Weil man nicht wisse, wie es ihr wirklich gehe? «Ja. Aber es ist sehr schön, sie hier bei der Parade zu sehen.»
In ihrer Mitteilung vom Freitagabend hatte Kate deutlich gemacht, dass sie noch nicht über den Berg sei. Sie werde weiter behandelt, habe gute und schlechte Tage. Der Samstag wirkte wie ein guter Tag.
Kein normaler Alltag abzusehen
Die Rückkehr in die Öffentlichkeit ist keine Rückkehr in einen Alltag mit täglichen Terminen, Empfängen oder gar Reisen. Ob und wann Kate weitere «official outings» wahrnimmt, soll in Ruhe und in enger Absprache mit ihren Ärzten entschieden werden.
Im Gegensatz zu seiner Schwiegertochter nimmt Charles, der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, schon seit mehreren Wochen wieder offizielle Termine wahr und reiste jüngst sogar zum D-Day-Gedenken nach Frankreich. Am Samstag wurden aber auch Charles und seine Ehefrau Königin Camilla per Kutsche zum Paradeplatz gefahren. Den Aufmarsch nahm der Monarch im Sitzen ab, auf einem überdachten Podest. Im Vorjahr hatte er die Zeremonie noch vom Pferd aus verfolgt.
Auch kritische Stimmen gegen Monarchie
Im Sattel sassen diesmal Thronfolger William sowie Charles’ Geschwister Prinzessin Anne und Prinz Edward. Kate und ihre Kinder verfolgten die Parade von einem Balkon aus. Vor allem Prinz Louis, der für seine Grimassen bekannt ist, zeigte sich guter Laune und tanzte zwischendurch zur Marschmusik. Auf dem sandigen Exerzierplatz waren nach einem Regenschauer grössere Pfützen zu sehen – und zum Abschluss ihrer Schau standen Soldaten und Pferde im strömenden Regen. Bis dann doch die Sonne wieder durchkam.
Der Name «Trooping the Colour» bezieht sich auf das Präsentieren der auch als «colour» bezeichneten Fahnen des teilnehmenden Regiments. Die Zeremonie entstand vermutlich zur Regierungszeit von König Charles II. (1660 – 1685). 1748 wurde festgelegt, dass mit der Parade der offizielle Geburtstag des Königs gefeiert wird.
Der Name «Trooping the Colour» bezieht sich auf das Präsentieren der auch als «colour» bezeichneten Fahnen des teilnehmenden Regiments. Die Zeremonie entstand vermutlich zur Regierungszeit von König Charles II. (1660 – 1685). 1748 wurde festgelegt, dass mit der Parade der offizielle Geburtstag des Königs gefeiert wird.
Entlang der Strecke gab es aber nicht nur Jubel für die Royals. Nahe dem Buckingham-Palast demonstrierten Mitglieder der Organisation Republic für die Abschaffung der Monarchie. Auf gelben Fahnen forderten sie «Down with the crown» (Nieder mit der Krone) und betonten: «Not my king» (Nicht mein König).(dpa)