13 Abstimmungen im Jahr 2021: Diese Aargauer Gemeinden haben an der Urne am häufigsten «verloren»
Zu dreizehn eidgenössischen Abstimmungen sind die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in diesem Jahr gerufen worden. Und sie kamen in Scharen: Im Schnitt äusserten sich 57.9 Prozent der Stimmberechtigten zu den Vorlagen. Über ein Jahr gesehen ist das mehr als jemals zuvor seit 1971.
Beigetragen zu diesem Rekord haben kontrovers diskutierte Vorlagen wie die zwei Landwirtschaftsinitiativen, die zwei Referenden gegen das Covid-19-Gesetz oder das CO2-Gesetz. Die Abstimmungskämpfe waren so hitzig, dass viele Diskussionen sich um die Unterschiede im Lande drehten. Stichworte dazu: Stadt-Land-Graben und Spaltung der Gesellschaft.
Für die allermeisten Aargauer Gemeinden war 2021 aus direktdemokratischer Sicher jedoch ein erfolgreiches Jahr. Fast die Hälfte der Gemeinden (100 von 210) haben sämtliche Abstimmungen gewonnen. Weitere 88 entschieden nur in einer oder zwei Abstimmungen anders als die Schweiz.
Auch jene Gemeinden, die im Aargau am häufigsten auf der Verliererseite standen, waren noch in weit mehr als der Hälfte der Abstimmungen gleicher Meinung wie das Schweizer Stimmvolk. Die meisten Niederlagen einstecken mussten die Gemeinden Leutwil, Schlossrued und Schmiedrued mit je fünf.
Sie gewannen damit aber immer noch in mehr als 60 Prozent der Abstimmungen. Schweizweit am häufigsten verloren hat die Gemeinde Astano im Tessin: Die dortige Stimmbevölkerung war nur gerade fünfmal siegreich und verlor somit achtmal.
Hier finden Sie einen Rückblick auf die Abstimmungsresultate 2021 für jede Aargauer Gemeinde:
Kein gutes Jahr war 2021 für die grossen Städte: Mehr als die Hälfte der Abstimmungen verloren haben nämlich die Stimmberechtigten der Städte Bern, Basel, Lausanne und Biel. Sie alle stimmten nur bei sechs der dreizehn Vorlagen wie die Schweiz. Zürich und Genf gewannen nur gerade eine Abstimmung mehr, nämlich sieben. Aarau steht mit neun Siegen leicht besser da.
Erfolg für gleich zwei Initiativen
Speziell an 2021 aus Sicht der Direkten Demokratie war, dass gleich zwei Volksinitiativen angenommen wurden, nämlich die Pflegeinitiative im November und das Burkaverbot (Initiative für ein Verhüllungsverbot) im September. Das hat es zuvor erst 2014 gegeben.
Das Stimmvolk hat sich zudem behördenkritisch gezeigt. Zwar folgte es noch immer in neun von dreizehn Vorlagen (69 Prozent) der Empfehlung von Parlament und Bundesrat, wie die Macherinnen und Macher des Jahrbuchs Année Politique Suisse in ihrem Jahresrückblick schreiben. Der jährliche Mittelwert seit 1970 liegt jedoch bei fast 80 Prozent.