Für 1,7 Millionen: Kantonspolizei Aargau rüstet gesamtes Korps mit neuer Dienstwaffe aus
Die rund 800 Aargauer Polizisten und Polizisten tragen bald eine neue Dienstwaffe. So beschafft der Kanton für das gesamte Korps Pistolen des Modells Glock 45, wie TeleM1 am Sonntagabend berichtete. Die Investition beläuft sich gemäss der Recherche auf 1,7 Millionen Franken.
Die bisherige Dienstwaffe der Kantonspolizei ist seit 2010 im Einsatz. Es handelt sich um eine Pistole des deutschen Herstellers Heckler & Koch, die HK P30. Die Waffe sei nach 15 Jahren rein von der Technik her am Ende ihrer Lebenszeit angelangt, sagte Mediensprecher Bernhard Graser im Fernsehbeitrag. Deshalb habe sich der Ersatz aufgedrängt.
Die neue Waffe, die österreichische Glock 45, habe einen leichteren Abzug. Dies ermögliche es den Polizistinnen und Polizisten, schneller zu reagieren. Schusswaffeneinsätze seien zum guten Glück selten, sagte Graser weiter. «Die Waffen werden aber natürlich im Training das ganze Jahr über ständig gebraucht.»
Pistole kann mit Visier ausgerüstet werden
Um die Funktionsweise der Waffe genauer zu verstehen, liess sich TeleM1 diese von Markus Gabler, Betriebsleiter der Swiss Shooting Range in Spreitenbach vorführen. Auf die Pistole kann ein sogenanntes Leuchtpunktvisier aufgeschraubt werden. Damit könne man sehr genau und vor allem schnell zielen, sagt Gabler: «Man ist sicher einen Ticken schneller als mit der alten Pistole».
Bei der Kantonspolizei Bern ist die Glock 45 bereits seit 2019 im Einsatz. Bei der Beschaffung argumentierte der Regierungsrat, dass die Pistolen insbesondere für Frauen einfacher zu bedienen seien, da nur wenig Kraft für den Abzug benötigt werde. Auch im Kanton Aargau reduziert sich die Abzugskraft durch die Umstellung gemäss Angaben von Waffenhändlern um rund die Hälfte.
Dies ist bereits die zweite Grossinvestition bei der Kantonspolizei innerhalb kurzer Zeit. So hatte diese Zeitung vor wenigen Wochen aufgedeckt, dassneu auch 500 Taser angeschafft werden. Für die 430 Geräte des Typs Taser 10 des Herstellers Axon hat der Regierungsrat einen Kredit in der Höhe von knapp 2 Millionen Franken bewilligt.