
Mindestens 24 Tote bei Waldbränden in Südkorea – Zehntausende Menschen mussten fliehen
Seit Tagen anhaltende Waldbrände in Südkorea haben mittlerweile mindestens 24 Menschen das Leben gekostet. Weitere 26 seien verletzt worden, teilte die nationale südkoreanische Feuerwehrbehörde am Mittwoch mit. Mehr als 27’000 Menschen mussten ihre Häuser in Andong sowie den benachbarten Landkreisen Uiseong und Sancheong und in der Stadt Ulsan verlassen, wie das Innenministerium mitteilte. Mehr als 2000 Gebäude wurden zerstört, darunter Teile eines buddhistischen Tempels, dessen Geschichte bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht.
«Die Schäden werden immer grösser», sagte der amtierende südkoreanische Präsident Han Duck Soo in einer Fernsehansprache. «Es ist zu befürchten, dass wir durch die Waldbrände Schäden haben werden, wie wir sie noch nie erlebt haben, deshalb müssen wir alle unsere Kräfte bündeln, um die Waldbrände im Laufe dieser Woche zu löschen.» Nach Angaben von Experten waren es, was die verbrannte Fläche anging, bisher die drittgrössten Waldbrände seit Beginn der Aufzeichnungen.
Han sagte, dass die Feuerwehren Mühe hätten, die Brände zu löschen, weil starke Winde über die betroffenen Gebiete fegten. Dem Präsidenten zufolge bekämpften etwa 4.650 Feuerwehrleute, Soldaten und andere Einsatzkräfte gemeinsam mit 130 Helikoptern am Mittwoch die Flammen. Ein Helikopter stürzte bei einem Löscheinsatz ab. Der Pilot sei dabei ums Leben gekommen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Am Donnerstag wurde eine geringe Menge Regen erwartet.
Die Brände lodern bereits seit Ende vergangener Woche. Unter den 24 Toten waren auch vier Einsatzkräfte, die am Samstag von Flammen eingeschlossen worden waren. Am Dienstag hatte die Feuerwehr die grössten Brände zunächst eigentlich schon weitgehend gelöscht gehabt, doch durch Trockenheit und Winde breiteten sie sich erneut aus.
Der Brand in Uiseong zerstörte fast die Hälfte der mehr als 30 Gebäude des Gounsa-Tempels, der ursprünglich im 7. Jahrhundert erbaut worden sein soll. Unter den zerstörten Bauwerken befanden sich zwei staatlich anerkannte Monumente von nationaler Bedeutung – ein pavillonförmiges Bauwerk an einem Bach aus dem Jahr 1668 und ein Bauwerk aus der Joseon-Dynastie aus dem Jahr 1904. Eine steinerne Buddha-Statue, die im 8. Jahrhundert hergestellt worden sein soll, wurde an einen sicheren Ort gebracht. (AP)