Grosse Schäden nach Entgleisung von Güterwagen im Gotthard-Basistunnel – Tunnel bleibt bis 16. August zu
Pünktlich auf das Ferienende in vielen Kantonen ist nun nicht nur Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel. Auch der Zugverkehr durch den Gotthard-Basistunnel ist seit dem frühen Donnerstagnachmittag unterbrochen. Grund ist ein entgleister Zug. «Der Vorfall im Gotthard-Basistunnel hat sich auf Höhe der Multifunktionsstelle Faido ereignet. Der betroffene Zug war in Richtung Norden unterwegs», schreiben die SBB.
Zug transportierte teilweise Gefahrengüter
Beim verunfallten Zug handelt es sich um einen Güterzug. Dieser transportierte auch mehrere Wagen mit gefährlichen Gütern. Diese seien aber beim Unfall nicht entwichen und stellten darum auch keine zusätzliche Gefahr dar, wie die Tessiner Polizei schreibt.
Die Schäden am Rollmaterial und an der Infrastruktur sind laut Communiqué aber gross. Verletzt wurde laut ersten Erkenntnissen niemand. Was zur Entgleisung geführt hat, ist unbekannt. Auch das genaue Schadensausmass ist bis am späten Donnerstagabend nicht bekannt. Für Freitag stellte die SBB weitere Informationen in Aussicht.
Der Unfall löste ein Grossaufgebot an Einsatzkräften aus. An der Unfallstelle im Gotthard-Basistunnel sind verschiedene Polizeien, die Feuerwehren von Biasca, Bellinzona und Faido, die SBB mit ihren Lösch- und Rettungszügen, der Rettungsdienst von Tre Valli Soccorso, Spezialisten der Sektion Luft-, Wasser- und Bodenschutz und der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsdienstes (Sust) vor Ort.
SBB leiten Züge über alte Gotthardstrecke um
Der Gotthard-Basistunnel bleibt laut SBB aufgrund der Entgleisung bis mindestens Mittwoch, 16. August Betriebsschluss, gesperrt. Die Personenreisezüge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin werden über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet.
Dadurch verlängert sich die Reisezeit um rund 60 Minuten. Aufgrund der Umleitung über die Bergstrecke, des Ferienrückreiseverkehrs sowie der am Wochenende stattfindenden Street Parade wird es zu stark belegten Zügen kommen. Es ist laut SBB mit Stehplätzen zu rechnen.