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Auf Wiedersehen im Ständerat? Aargauer GLP-Fraktionschefin Barbara Portmann räumt ihren Sitz im Grossen Rat

Die Fraktionspräsidentin der Grünliberalen verlässt das Aargauer Parlament nach 13 Jahren. Ein Abschied aus der Politik ist das keineswegs, Portmann überlegt sich, für den Ständerat zu kandidieren. Auf sie folgt im Grossen Rat Pro Natura-Geschäftsführer Matthias Betsche.

Nach 13 Jahren im Grossen Rat wolle sich Barbara Portmann vermehrt anderen Projekten widmen, schreibt die GLP Kanton Aargau am Dienstagmorgen in einer Medienmitteilung. Im letzten Herbst wurde die 47-Jährige in den Stadtrat Lenzburg gewählt, beruflich ist sie auf der Baudirektion Zürich tätig. Darauf will sie sich jetzt konzentrieren.

«Ich habe gemerkt, dass ich aus zeitlichen Gründen den Ansprüchen der Fraktion nicht mehr so genügen kann, wie ich möchte», sagt Portmann auf Anfrage. Zudem sei es nach 13 Jahren gut, frischen Wind in die Fraktion zu bringen. Während über sieben Jahren hat Portmann die Fraktion geleitet. Diese ist derzeit 13 Köpfe stark.

Für Portmann rückt im Grossen Rat mit Matthias Betsche ein bekanntes Gesicht nach: Betsche ist Geschäftsführer von Pro Natura Aargau. Der 51-Jährige wohnt in Möriken-Wildegg.

Ständerats-Nominierung am 22. Oktober

Ihr Rücktritt ist für Portmann keineswegs ein Abschied aus der Politik – nicht nur wegen ihres Amtes im Stadtrat Lenzburg. Die Partei nominiert ihre Ständeratskandidatur an der Delegiertenversammlung vom 22. Oktober. Barbara Portmann scheint dabei die Wunschkandidatin der Aargauer Grünliberalen zu sein, ihr Name wird allenthalben genannt.

Barbara Portmann tritt zurück, Matthias Betsche rückt nach. Der Neu-Grossrat ist Geschäftsführer von Pro Natura Aargau.
zvg

Ob sie sich aufstellen lassen wird, steht für die Lenzburgerin noch nicht fest. «Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich das aus zeitlichen und inhaltlichen Gründen in Angriff nehmen möchte», sagt sie. Sie führe derzeit Gespräche und mache sich entsprechende Überlegungen. Klarer sind die Absichten für den Nationalrat, da wird Portmann kandidieren. Die Partei nominiert die Listen im Januar.

Bisher hat erst die SP mit Nationalrätin Gabriela Suter eine Kandidatin für den Ständerat nominiert. Ihr Wunsch ist es, dass die Mitte- und Links-Parteien im zweiten Wahlgang gemeinsam gegen die Bürgerlichen antreten. Auch die Mitte nominiert im Oktober, vieles deutet daraufhin, dass sie Nationalrätin Marianne Binder erneut ins Rennen schicken wird.

Gian von Planta neu Fraktionspräsident

Gian von Planta ist neuer Fraktionspräsident der GLP im Grossen Rat.
zvg

GLP-Parteipräsident Philippe Kühni ist voll des Lobes für seine ehemalige Fraktionschefin Portmann: «Sie hat einen extrem guten Job gemacht und hatte fraktionsübergreifend eine breite Akzeptanz.» Die Fussstapfen seien gross, er sei aber überzeugt, dass diese mit Gian von Planta würdig gefüllt werden, so Kühni. Der 48-jährige von Planta aus Baden übernimmt per sofort das Präsidium, Vizepräsidentin ist neu die 34-jährige Leandra Kern-Knecht aus Turgi.

Barbara Portmann hat bei ihrem Abschied ein lachendes und ein weinendes Auge, wie sie sagt. Der Grosse Rat sei während 13 Jahren ein prägender Teil ihres Lebens gewesen. Andererseits sei sie froh, das Präsidium jetzt in gute Hände übergeben zu können.