
Nach den EM-Rekorden: Die Schweizer Handballerinnen schreiben erneut Geschichte und fahren erstmals an die WM
Als die Schlusssirene im Spiel zwischen der Slowakei und der Schweiz ertönt, stürmen die Schweizerinnen das Feld. Sie liegen sich in den Armen, jubeln ausgelassen und hüpfen im Kreis. Soeben haben sie sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert – zum ersten Mal in der Geschichte.
Dank des grossen Vorsprung von 16 Toren aus dem Hinspiel hätte beim Rückspiel in der Slowakei für die Schweizerinnen allerdings auch viel schief gehen müssen. Tat es nicht, denn auch beim zweiten Playoff-Spiel zeigte das Team erneut Klasse und siegte mit 30:24. Damit setzen sich die Schweizerinnen mit einem Gesamtscore von 68:46 klar durch.
Trainer Knut Ove Joa konnte sich dabei sogar den Luxus leisten, mehreren Reservespielerinnen längere Einsätze zu gewähren. Dennoch führten die Schweizerinnen schon zur Pause 14:12. Daphne Gautschi war mit acht Toren die beste Werferin.
Ja, es könnte momentan für die Schweizer Handball-Frauen-Nationalmannschaft nicht besser laufen. Im letzten Herbst an der Europameisterschaft sammelte das Schweizer Team gleich mehrere Rekorde. Zuerst holten sich die Handballerinnen gegen die Färöer den ersten EM-Sieg. Wenig später verfolgten in der Basler St. Jakobshalle 5423 Fans das Spiel gegen Dänemark – so viele wie noch nie bei einem Frauen-Handballspiel in der Schweiz.
Die nächste Premiere folgte, als die Schweizerinnen sich für die Hauptrunde qualifizierten. Obwohl sie sich gegen die Favoritinnen dann geschlagen geben mussten, beendeten sie das Turnier als EM-Zwölfte.
Nach der Europameisterschaft sollte für die Handballerinnen die Weltmeisterschaft folgen. Doch bevor die Schweizerinnen im November und Dezember nach Deutschland und die Niederlande würden reisen können, mussten sie sich für das Turnier qualifizieren. Und das war den Schweizer Handballerinnen noch nie gelungen.
Mit 22 Toren Vorsprung an die Weltmeisterschaft
Vor zwei Jahren scheiterte das Frauen-Nationalteam gegen Tschechien in der WM-Qualifikation, dieses Jahr wartete in der Ausscheidung die Slowakei und damit der EM-Letzte.Am Mittwoch spielten die beiden Teams in St. Gallen.Und bereits im Hinspiel machten die Schweizerinnen Nägel mit Köpfen. Oder anders gesagt: Sie siegten mit 38:22.

Bild: Gian Ehrenzeller/Keystone
Zwar lag die Schweiz nach der ersten Halbzeit nur mit einem Vorsprung von 16:15 vorne. Nach der Pause drehte das Team des norwegischen Nationaltrainers Knut Ove Joa auf. Mit einer regelrechten Gala gewannen sie gegen die Slowakinnen. Damit holten die Schweizerinnen sich den zweiten Sieg von insgesamt 16 Spielen gegen die Slowakei.