Peach Weber feiert heute seinen 70. Geburtstag
Jeden Freitag spielt Peach mit seinen Freunden in Wohlen im Aargauer Freiamt Pétanque. Da dieser Anlass für ihn an höchster Stelle steht, will er trotz 70. Geburtstag das Boule-Spiel nicht verpassen. Trotzdem hat er sich die Zeit genommen und uns über seine langjährigen Erfahrungen im Privat- und Karriereleben berichtet.
«Mir ist es Wurscht wie alt ich bin, solange ich etwas machen kann, bin ich zufrieden», antwortet Peach gelassen auf die Frage, wie er sich an dem runden Geburtstag fühlt. In 70 Jahren hat er viel erlebt – und auch erreicht. Peach Weber kann auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken. Das grösste Glück seines Lebens ist für den Komiker allerdings nur eines: Seine Tochter Nina. Die beiden konnten viel Zeit miteinander verbringen und einen liebenden Weg zusammen bestreiten. «Das ist ein Glück, das man nicht kaufen oder erzwingen kann», erzählt Peach besonnen.
Der König der Selbstironie
Dass Peach ein kinderliebender Mensch ist, zeigt sich auch in seinen Liedern und in seinem Buch «Zwerg Stolpperli». Trotzdem versuchte er, seinem erwachsenen Publikum gerecht zu bleiben. «Ich habe eigentlich nie ein Programm nur für Kinder gemacht. Die Kinder hatten aber oftmals Freude an den Liedern, die ich geschrieben habe», erinnert sich der Komiker. Die selbstironischen Witze seien grundsätzlich für Erwachsene geschrieben worden.
Vom Lehrer zum Komiker
Sein Traumberuf sah Peach ursprünglich im Lehramt. Deshalb wurde er nach seiner Schulzeit selbst zum Primarlehrer. Dort hat es ihm auch gut gefallen, doch nachdem er an einem Talentwettbewerb teilnahm, änderte sich schnell so einiges: Der Lehrer entpuppte sich als Naturtalent, als er seinen ursprünglichen Gesangsauftritt spontan in einen Comedy-Auftritt umwandelte.
«Wenn es so einfach wäre, gäbe es tausende Komiker»
Nun nach fast 50 Jahren kann Peach bewandert auf die Zeit zurück blicken. Lampenfieber hat er keines und auch noch nie gehabt, denn er sieht sich nicht als Künstler. «Entertainer zu sein war schliesslich nie mein grosses Ziel. Bei Misserfolg wäre ich dank meiner Ausbildung nicht aussichtslos gestrandet», erklärt der ehemalige Lehrer. Trotzdem war er sich dem Unterfangen stets bewusst: «Comedy ist das grösste Risiko, dass man in der Unterhaltungsbranche eingehen kann, weil die Absturzgefahr so gross ist wie nirgendswo in der Szene sonst.» Der Job sei gut bezahlt, aber wenn es so einfach wäre, gäbe es tausende Komiker. Man muss zuverlässig sein und auf Knopfdruck abliefern können. «Die Zuschauer haben ihr gutes Recht, das Beste von mir zu sehen, schliesslich haben sie Geld dafür bezahlt.»
Geld bezahlt haben die Fans von Peach auch bereits 18 Jahre vor seiner letzten Show. Damit ist ihm ein Weltrekord geglückt. Am 15.10.2027 wird er seine Abschiedsvorstellung «Fertig Luschtig» im ausverkauften Hallenstadion spielen.
Stand-Up im Sitzen
Während andere Stand-Up Comedians auf der Bühne herumhampeln, kennt man Peach Weber bei seinen Auftritten fast durchgehend sitzend auf einem Stuhl. Der Wohler hat Stand-Up Comedy im Sitzen erfunden. «Ich habe Stand-Up für die Schweiz erfunden und weil ich es sehr lange machen wollte, habe ich es im Sitzen gemacht. Wenn ich gewusst hätte, wie lange es geht, hätte ich es direkt liegend gemacht», sagt er schmunzelnd.
Gendern wird langsam «Birreweich»
In der langen Laufbahn von Peach Weber fanden teilweise auch politisch unkorrekte Witze in den Programmen ihren Platz. Pointen in diesem Stil findet Peach in Ordnung, solange sie niemanden ernsthaft verletzen. Auch das Gendern in der Sprache wird dem Komiker teilweise zu viel: «Wenn man dem ‹Herrdöpfel› noch ‹Fraudöpfel› sagen müsse, finde ich das einfach ‹Birreweich›.»
Alles andere als «birreweich» sind dafür die Glückwünsche von der Kabarettistin Patti Basler und Pianist Philippe Kuhn. Diese siehst du weiter oben im Video.