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Harrison Ford wird 80 Jahre alt: Das brummige Schlitzohr schwingt als Indiana Jones auch im Alter noch die Peitsche

Mit seinen ikonischen Rollen, vor allem in «Stars Wars» und «Indiana Jones», stieg Ford zwischenzeitlich zum bestbezahlten Schauspieler der Welt auf. Nächstes Jahr soll das nächste Abenteuer mit dem Archäologen erscheinen.

Indiana Jones will es noch einmal wissen: Im kommenden Sommer wird sich Harrison Ford zum fünften Mal den ikonischen Filzhut aufsetzen, die Peitsche schnappen und als abenteuerlustiger Archäologieprofessor auf Schatzsuche gehen. Erstmalig unter der Regie von James Mangold, ohne Steven Spielberg und George Lucas.

Ford wird dann über zwanzig Jahre älter sein, als es Sean Connery 1989 war, der in «Indiana Jones and the Last Crusade» Indies Vater spielte. Ersten Gerüchten zufolge soll sich der neue Film das Thema des Zeitreisens annehmen, was passenderweise die Karriere von Ford in den letzten Jahren illustriert.

Im Alter greift der passionierte Hobbyflieger noch einmal auf jene Rollen zurück, die ihn zu einem der bekanntesten und beliebtesten Hollywood-Stars haben werden lassen. Dabei wird er selbst für sein Publikum zum Zeitmaschinenbauer und bringt einer jüngeren Generation die Figuren nahe, von denen die Eltern so schwärmen.

Als Han Solo kehrte er 2015 in Star Wars: «The Force Awakens» zurück und hatte auch in der neunten Episode des ewigen Sternenkriegs noch einmal einen kurzen Auftritt. Dazwischen stand er für «Blade Runner 2049», Denis Villeneuves Fortsetzung des Science-Fiction-Klassikers von 1982 vor der Kamera.

Nun muss Ford als Indiana Jones den Begleiterscheinungen des Alters trotzen – und viele der vom vierten Teil der Abenteuerreihe, «Kingdom of the Crystal Skull», enttäuschten Fans zurückgewinnen. Es ist noch einmal eine Herausforderung in einer langen Karriere, die spät gestartet, nur wenige Ausreisser nach unten hatte.

1973 erhielt Ford seine erste grössere Rolle als Rennfahrer in «American Graffiti», dem zweiten Film von George Lucas. Zuvor war er jahrelang durch mittelmässige TV-Serien getingelt.
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Ein «Star Wars»-Fan würde sagen: Die wichtigste Figur von Ford ist die des Schmugglers Han Solo, erstmals gespielt 1977.
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Ein «Indiana-Jones»-Fan würde sagen: Die wichtigste Figur von Ford ist die des Archäologen Indiana Jones, erstmals gespielt 1981.
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Bei seinem Erscheinen 1982 war «Blade Runner» ein Flop, heute gilt der Film von Ridley Scott, in dem Ford künstliche Menschen jagt, als visionäres Meisterwerk.
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Ford für einmal ganz einfühlsam: In «Witness» (1985) versucht ein Polizist einen Jungen, der einen Mord beobachtet hat, in der Gemeinschaft der Amischen zu schützen.
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Anfang der Neunziger etablierte sich Ford auch als Actionheld, hier als CIA-Agent Jack Ryan nach der Romanvorlage von Tom Clancy. Die Rolle verkörperten auch schon Alec Baldwin, Ben Affleck und Chris Pine.
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Ford auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Action-Darsteller im atmosphärischen Meisterwerk «The Fugitive» von 1993.
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Hier ist der Potus kein Greis, sondern eine Kampfmaschine: Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen schickt Ford 1997 als amerikanischen Präsidenten in den Kampf gegen Terroristen, die die «Air Force One» gekapert haben.
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Nach mehr als 30 Jahren ist das Traumpaar aus «Star Wars», Leia Organa (Carrie Fisher) und Han Solo (Harrison Ford), im siebten Teil «The Force Awakens» wiedervereint.
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Übergabe an eine neue Generation mit «Blade Runner 2049»: In der Fortsetzung von 2017 übernimmt Ryan Gosling die Hauptrolle, Ford kommt allerdings ein entscheidender Part zu.
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Fünf Jahrzehnte lang konnte sich der 1942 in Chicago geborene Ford mit unaufdringlicher Präsenz im populären Kino Hollywoods behaupten und der Traumfabrik traumhafte Einspielergebnisse in Milliardenhöhe bescheren. Er selbst stieg dabei zwischenzeitlich zum bestbezahlten Schauspieler der Welt auf. Das Markenzeichen seiner Rollen: Bärbeissige, raubeinige Männer, die nicht zu viele Worte verlieren. Typen mit nicht ganz harter Schale, stets changierend zwischen grimmendem Groll und schlitzohrigem Charme.

Auf ein bestimmtes Genre war Ford dabei nicht festgelegt, er spielte in Komödien («Six Days Seven Nights») ebenso wie in einer Reihe von Actionfilmen wie «The Fugitive». Auch als Charakterdarsteller überzeugte er – eindrücklich zu erleben in dem Baseballfilm «42» – ohne von der Academy jemals für den Oscar bedacht zu werden. Seine einzige Nomination erhielt er für seine Rolle in «Witness», wo er als Grossstadtcop in eine ländliche Amish-Gemeinschaft stösst.

Dabei war der Start in den 1960ern schwierig: Jahrelang tingelte Ford durch die TV-Landschaft und arbeitete nebenbei als Schreiner, ehe seine Zeit kam. Als Ford dem schüchternen, doch ambitionierten Regietalent George Lucas, mit dem er bereits «American Graffiti» gedreht hatte, wieder über den Weg lief, besetzte dieser ihn für die Rolle eines sarkastischen Schmugglers mit einem Herz aus Gold in «Star Wars».

Der Rest ist Filmgeschichte. Am 13. Juli feiert Harrison Ford seinen 80. Geburtstag.