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«Olten wird immer wie mehr … hässlich!»: Das geplante Hochhaus beim Oltner Bahnhof löst Debatte aus

Auf Facebook gibt es eine Welle von negativen Kommentaren, was den Bau des Hochhauses «Icono» am Oltner Hauptbahnhof betrifft. Oltnerinnen und Oltner zeigen sich unzufrieden mit dem Bau, aber auch mit weiteren Gebäuden in der Stadt. Es gibt aber auch Fürsprecher.

«Mir gefällt es nicht! Stadtplanung in Olten, müsste mal ein Profi ran. Es hat genug Schandflecken in Olten»: Einen solchen Kommentar findet man in der Facebook-Gruppe Olten. Die Bürger und Bürgerinnen nutzen die Plattform, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Ein brandaktuelles Thema ist derBau des geplanten Hochhauses «Icono»beim Oltner Hauptbahnhof.

Viele betrachten den Anblick des geplanten Bauwerkes definitiv nicht als Augenweide. Das Hochhaus wird als «Klotz», «Adventskalender», «Tetris» oder «Schuhkarton» bezeichnet. «Also ‹Architekten!› Ihr solltet alle mal ein Pflichtjahr in Kunst absolvieren», schreibt jemand.

Auf der Plattform schicken die Diskutierenden Screenshots von modernen Hochhäusern, die ihnen gefallen, doch auch da unterscheiden sich die Meinungen unter den Usern.

Verliert Olten seinen Flair?

Der Aufruhr um das «Icono» zeigt, dass die Einwohnerinnen nicht nur mit dem Hochhaus ein Problem haben. Die Kritik daran scheint nur ein Punkt auf einer langen Liste zu sein. Bereits jetzt gebe es «genügend Schandflecken» in Olten, heisst es. Das Hochhaus wird in einem Atemzug mit anderen umstrittenen Bauwerken der Stadt genannt, wie dem Stadthaus oder dem Tertianum beim Usego-Park, die ebenfalls Kritik erfahren haben.

Mit seinen 46 Metern wird das «Icono» das zehnte Hochhaus in Olten. Diese Bauweise stösst jedoch bei vielen auf Widerstand: «Sollen die Befürworter solcher Bauten selbst darin leben!»

Auch das Oltner Stadthaus gefällt nicht allen.
Bild: Patrick Lüthy

Verteidigung unter den Einwohnern

Neben den negativen Kommentaren finden sich auch Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts: «Ich finde es gut, dass sich die Stadt weiterentwickelt. Es entstehen Wohnungen, Büros und Geschäftsräume. Die Umgebung des Bahnhofs kann so belebt werden.»

Einige der Einwohner finden die Pläne «zeitgemäss» oder die gewählte Lage gelungen. «Es macht ökologisch und ökonomisch grossen Sinn, in Olten entlang der Bahngeleise höher zu bauen und zu verdichten. Vielen Dank den Investoren und der Stadt Olten für dieses grossartige Projekt!»

Hier entsteht das neue Hochhaus.
Bild: Bruno Kissling

Einige User und Userinnen freuen sich nicht nur über die Nutzung der Fläche, sondern auch auf das Geniessen: «Ich kann mir vorstellen, dass man in den aareseitig ausgerichteten Wohnungen eine Top-Aussicht hat und zudem die Abendsonne geniessen kann.»

Die Aussicht sollte, so schlägt ein User vor, nicht nur den Mietern vorbehalten sein: «Eine öffentliche Rooftop-Bar wäre cool da oben.»

Drei Jahre Bauzeit

Auch wenn das Hochhaus die Bürger und Bürgerinnen von Olten erst jetzt beschäftigt, ist das Projekt nicht einfach plötzlich aufgetaucht.

Das Areal für das Hochhaus wurde bereits im Dezember 2018 von der Credit-Suisse-Anlagestiftung erworben. Die als Selbstläufer betrachtete Überbauung entpuppte sich jedoch als schwierigeres Vorhaben. Der Weg sollte sich als steiniger erweisen.

Zur Auflage des ersten Baugesuches gab es eine Einsprache. Daraufhin stand die Zusammenarbeit mit den involvierten Parteien an.

Neben dem «Icono» ist ein weiteres Gebäude in Planung, und die Nähe zum Bahnhof spielte ebenfalls eine Rolle. Kompromisse mussten mit der Mettler Entwickler AG, derImmoPallassowie den SBB ausgehandelt werden. Bis Oktober 2023 wurden die Änderungsanträge ausgearbeitet, und im November konnten die Verhandlungen endlich abgeschlossen werden.

Vergangene Woche fand der Spatenstich für das «Icono» statt.
Bild: Bruno Kissling

Nun beginnt die dreijährige Bauzeit. Ende 2027 soll das Projekt abgeschlossen sein, sodass die Wohnungen für Mieter und Mieterinnen zugänglich sind.