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«Schlangen sind mein Herzblut»: In altem TV-Beitrag zeigte das mutmassliche Opfer von Staufen seine Tigerpythons

In Staufen ist ein Haus am Mittwochabend in Flammen aufgegangen. Unter den mutmasslichen Opfern des Brands sind nicht nur die Eheleute, welche dort wohnten, sondern auch ihre Haustiere.

Es ist eine Tragödie, die höchstwahrscheinlich nicht nur für zwei Menschen, sondern auch drei Schlangen tödlich ausging: In einem Haus an der Strasse Neudörfli in Staufen bei Lenzburg ereigneten sich am Mittwochabend mehrere Explosionen, wie Anwohnende berichteten. Danach steht das Haus innerhalb weniger Minuten in Flammen.

Das ältere Ehepaar, das dort wohnhaft war, gilt seit Mittwochabend als vermisst. Mittlerweile wurde eine Leiche entdeckt, die Identifikation steht laut Kantonspolizei Aargau noch aus. Doch nicht nur das Ehepaar lebte in dem Haus, sondern mit ihnen auch noch drei Schlangen. In einem Beitrag von Tele M1 aus dem Jahr 2019 sieht man den Hausbewohner mit seinen Tieren.

Hausbewohner hielt über 50 Jahre lang Schlangen

«Schlangen sind nicht mein Hobby, sie sind mein Herzblut», sagt ein älterer Mann mit grauen halblangen Haaren und geschwungenem Schnauz in seinem Wohnzimmer in Staufen. Um seinen Hals hängt eine Goldkette, deren Anhänger an eine gewundene Schlange erinnert. Hinter ihm sieht man eines der vielen Terrarien, die sein Wohnzimmer zieren. «Ein Sammlerhobby wie Briefmarken oder Blechbüchsen kann man in Kasten tun und in die Ferien gehen. Das kann man mit einem Tier nicht.» Dabei blitzen die Augen des Mannes kurz belustigt auf. Man merkt ihm seine Liebe zu den Tieren an.

Der Staufener hielt seit über 50 Jahren Schlangen. Früher habe er Tigerpythons gezüchtet, erzählt er im Beitrag. Mittlerweile würden aber viele Käuferinnen und Käufer nur noch farbige Schlangen wollen, keine braunen wie die Tigerpythons. «Bei vielen ist es ein Ausstellungsstück. Wie man einen Goldring um den Finger trägt, will man eine schöne farbige Schlange», meint er. Daher habe er mit der Zucht aufgehört.

Zum Zeitpunkt des Beitrags hielt der Portraitierte zwei Boas und drei Pythons in seinem Haus. Angst habe er vor den Schlangen nicht, nur Respekt. «Man muss nur wissen, wie man mit den Tieren umzugehen habe», sagt er und legt sich ein drei Meter langes Tier um den Hals. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes wird der Beitrag an dieser Stelle nicht gezeigt.

Es ist ein Rückblick, der einen leer schlucken lässt. Die Hoffnung, dass der Besitzer und seine Tiere den heftigen Brand überlebt haben könnten, sinkt stündlich. Gemäss Kantonspolizei Aargau habe man jedenfalls keine Schlangen in den Trümmern gefunden. Ein Polizeisprecher geht davon aus, dass für die Tiere jede Hilfe zu spät kam.(lkw)