«Für mich ist es ein klares Foul»: Ramona Bachmann fällt, erhält Penalty – und erzielt das Siegtor gegen Ungarn
Es ist ein leichter Schubser in der 61. Minute, der die Partie zwischen der Schweiz und Ungarn an diesem Freitagabend entscheidet. Nach einem Flankenball rempelt die Ungarin Dora Zeller ihre Gegenspielerin Ramona Bachmann leicht, diese nimmt dankend an – und fällt. Es folgt aus Schweizer Sicht ein glücklicher Penaltypfiff. Ramona Bachmann verwertet souverän. Der Treffer zum 2:1 entscheidet schliesslich die Partie in Biel.
«Für mich ist es ein klarer Penalty», sagt die Torschützin später dazu. Und Alisha Lehmann ergänzt: «Ramona sagt klar, dass es ein Penalty ist. Dann ist es Penalty.»
Fünf Minuten vor dem Schweizer Siegtreffer haben sich die Ungarinnen durch Zeller wieder angemeldet in der Partie. Nach einem Traumpass von Henrietta Csiszár steht sie plötzlich alleine vor dem Schweizer Tor und trifft zum Ausgleich. Es ist die einzige Phase in dieser Partie, in der der Schweizer Sieg ernsthaft gefährdet scheint. Fast im Gegenzug kommt die Penaltyszene, danach sind die Siegerinnen in der Partie gefunden.
Alisha Lehmann sorgt für die Führung
Die Schweizerinnen starten mit einer geschwächten Elf in das Spiel. Mit Lia Wälti, Noelle Maritz, Ana-Maria Crnogorcevic, Julia Stierli, Aurélie Csillag und Alayah Pilgrim fehlen gleich sechs Spielerinnen, die zuletzt zum Team gehörten. Es ist die Chance für Larina Baumann. Die Spielerin des FC St. Gallen kommt zu ihrem Debüt und sagt später: «Es war unglaublich hier aufzulaufen. Ich habe nicht erwartet, dass ich gleich spielen darf.»
Die vielen Umstellungen sind im Schweizer Team jedoch anzusehen, zunächst passt nicht alles zusammen. «Es braucht immer einen Moment, wenn so viele Spielerinnen neu zusammen spielen», stellt Innenverteidigerin Viola Calligaris fest. So kommen tatsächlich die Ungarinnen zu den ersten Möglichkeiten. Torhüterin Elvira Herzog, die auch diesmal wieder den Vorzug vor Livia Peng erhält, pariert gleich zweimal gefährliche Abschlüsse aus der zweiten Reihe.
Danach aber übernehmen die Schweizerinnen das Spieldiktat. In der 27. Minute ist es eine Traumkombination, welche die Schweiz in Führung bringt. Ramona Bachmann spielt auf der linken Seite auf Smilla Vallotto, die legt den Ball zur Mitte, wo Alisha Lehmann souverän abschliesst. Die Freude über die gelungene Ballstafette ist Nationaltrainerin Pia Sundhage anzusehen. «Wir wollten mehr über die Seite angreifen, erklärt sie. Deshalb habe sie eine kindliche Freude darüber, dass dies funktioniert hat.
In der Startphase der zweiten Hälfte fallen dann die Tore zum Ausgleich und 2:1, danach ist die Partie entschieden. Die Schweizerinnen kommen durch Seraina Piubel in der Schlussphase noch zu einem Pfostenschuss. «Insgesamt können wir zufrieden sein, dass wir zwei Tore erzielt und drei Punkte geholt haben», sagt Calligaris.
In der EM-Qualifikationsgruppe liegt das Team von Pia Sundhage nach drei Spielen mit neun Punkten an der Spitze der Gruppe in der Liga B. Für das Schweizer Team, das für die Heim-EM qualifiziert ist, geht es lediglich um den Wiederaufstieg in die Liga A der Nations League. Am Dienstag spielt die Schweiz in Budapest erneut gegen Ungarn.