Hochprozentiges auf der schwarzen Liste
Zum Artikel «Kein Geld für neue Atomkraftwerke und Kredite nur an nachhaltige Firmen». Ausgabe vom 28. Januar.
Im Fricktal gibt es einige Brennereien, welche qualitativ hochwertige Schnäpse wie Kirsch, Williams oder Alte Zwetschge herstellen. Auch Gin-Manufakturen und weitere Hersteller von hochprozentigen Getränken gibt es im ganzen Aargau mittlerweile einige. Die Aargauische Kantonalbank hat nun beschlossen, diesen traditionsreichen KMU keine Kredite mehr zu geben. Dies obwohl sich die AKB als KMU-Bank gibt.
Bei diesen spezialisierten Destillerien nützt es auch nichts, wenn die AKB eine maximale Umsatzschwelle von 20 Prozent des Gesamtumsatzes für Spirituosen definiert. Interessant ist denn auch die Aussage der AKB-Sprecherin Christine Honegger im Artikel vom 28. Januar: «Mit der maximalen Umsatzschwelle von 20 Prozent für harte alkoholische Getränke – dabei sind Bier und Wein ausgeschlossen – haben die Unternehmen Spielraum, andere Produkte stärker zu positionieren.» Geht es nach der AKB, so sollen sich Brennereien künftig von ihrem Kerngeschäft abkehren und stattdessen andere Produkte herstellen. Dies wäre so, als würde man der AKB vorschreiben, dass diese künftig nur noch 20 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit Finanzdienstleistungen machen darf und den restlichen Umsatz beispielsweise mit dem Anbau von Bio-Gemüse zu realisieren hat. Wie realistisch dies ist, kann sich jeder selbst ausmalen. Die AKB vertritt mit ihrer dargelegten Strategie eine einseitige politische Ideologie. Diese ist nicht angebracht und soll unterbunden werden.
Thomas Burgherr, Nationalrat SVP, Wiliberg