Sie sind hier: Home > Rothrist > «Ich bin ziemlich schockiert»: Bewohner der Überbauung oberhalb des Hangrutsches kommen mit dem Schrecken davon

«Ich bin ziemlich schockiert»: Bewohner der Überbauung oberhalb des Hangrutsches kommen mit dem Schrecken davon

In Rothrist rutschte der Hang unter zwei Häusern des Hölzliquartiers bis auf die Gländstrasse und verschüttete diese auf der Höhe der Borna. Die Kantonsstrasse ist bis auf weiteres gesperrt.

«Ich bin ziemlich schockiert», sagt eine Bewohnerin der Hölzli Residence am Buchenweg in Rothrist. Direkt unter der Überbauung, an der Hauskante, brach am Dienstagmorgen um 6 Uhr der Hang weg und rutschte auf die Gländstrasse. Gegenüber liegt die Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna. Die Erdmassen hätten einen Weg und einen kleinen Spielplatz weggerissen, sagt die Frau, die seit drei Jahren in der Überbauung wohnt. Immerhin: Die Wohnungen sind noch bewohnbar.

Die Kantonspolizei Aargau wurde gleich nach dem Ereignis benachrichtigt. Darauf rückten die Regionalpolizei Zofingen, die Feuerwehr Rothrist, Mitarbeiter der Strassenmeisterei und ein Ingenieur aus. Die Strasse wurde gesperrt, ein Verkehrsdienst eingerichtet. Kapo-Mediensprecher Daniel Wächter sagte, es gebe keine Verletzten und es bestehe keine unmittelbare Gefahr für andere Personen oder umliegende Gebäude. Als Ursache für den Hangrutsch wird der intensive Niederschlag der letzten Tage vermutet.

Aufräumarbeiten begannen nach wenigen Stunden

Laut Kapo Aargau soll die Strasse noch zwei bis drei Tage gesperrt bleiben, während das weitere Vorgehen abgeklärt wird. Der Kanton möchte aber, dass die Strasse bis Ende Woche mindestens wieder einspurig befahrbar ist und hat die Rothrister Firma E. Flückiger mit Aufräumarbeiten beauftragt. Diese begannen bereits am Mittag.

Der Rutsch hat auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Borna in Aufregung versetzt, welche die Ereignisse hautnah mitbekommen haben. «Alles ist runtergekommen», sagt eine. Ein anderer meint: «Während dem ganzen Morgen ist immer wieder Material heruntergekommen.» Borna-Geschäftsleiterin Christine Lerch indes blieb gelassen: «Uns betrifft das nicht», sagte sie. Der Rutsch habe jenseits der Strasse stattgefunden.

Der Hang sollte saniert werden

Es ist nicht der erste Erdrutsch an derselben Stelle. Bereits im Jahr 2021 war der Hang ins Gleiten gekommen. Im Mai 2022 dann rutschte er so stark, dass Bäume schief standen und Verkehrsteilnehmer gefährdeten. Sie wurden darauf gefällt, die Gländstrasse vorübergehend gesperrt.

Der untere Teil des Rutschhangs ist im Besitz eines Privatmanns aus Aarburg, betroffen aber sind vorab die Bewohner der Hölzli Residence. Diese besteht aus zwei Häusern mit acht Terrassenwohnungen, welche sich im Stockwerkeigentum befinden. Die Eigentümer, beziehungsweise die Oftringer Immobilienfirma, welche die Residenz erbaut hat, hatten nach dem letzten Rutsch noch eine Ingenieurfirma mit Geologen beauftragt, ein Sanierungsprojekt zu erarbeiten. Die Natur ist den Ingenieuren nun aber zuvor gekommen.