Die Luzerner Jahrhundertfigur Emil Steinberger kann seinem Palmarès eine weitere Auszeichnung hinzufügen: Das Zürich Film Festival (ZFF) zeichnet an seiner Jubiläumsausgabe (3.–13. Oktober) den Kabarettisten mit dem Lifetime Achievement Award für sein Lebenswerk aus.

In Begleitung von Weggefährtinnen und Weggefährten sowie seiner Frau Niccel und weiteren prominenten Gästen wird Emil den neuen Dokumentarfilm «Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen» von Phil Meyer an der Gala-Premiere präsentieren, wo ihm das Goldene Auge überreicht wird. Der Film soll Emils unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und noch immer begeistern, auf die Leinwand bringen.

Beim ZFF freut man sich, den Luzerner auszeichnen zu können. Christian Jungen, Artistic Director des Festivals, lässt sich wie folgt zitieren: «Kein anderer Schweizer Kabarettist und Schauspieler versteht es so gekonnt, typisch schweizerische Charakterzüge mit einem Augenzwinkern liebevoll zu überzeichnen, so dass wir am Schluss immer auch ein bisschen über uns selbst lachen, was guttut.»

Auch Emil selbst freut sich über die Auszeichnung – und bleibt wie immer bescheiden: «Zum erfreulichen Lifetime Achievement Award möchte ich sagen, dass ich in meinem Leben viel Glück gehabt habe. Natürlich steckt hinter allem, was ich gemacht habe, immer auch harte Arbeit. Zum Erfolg wird es aber erst dann, wenn die Menschen darin Momente entdecken, die sie als kostbar und berührend empfinden. Die Auszeichnung durch das ZFF macht mich wirklich glücklich.»

Wie das ZFF schreibt, gehe der Dokumentarfilm «Typisch Emil» über den nostalgischen Blick auf die ikonischen Bühnen-Figuren hinaus und tauche in eine Welt ein, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Ruhms kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt sei «Typisch Emil» die Geschichte einer grossen, romantischen Liebe. Ein bewegender Dokumentarfilm über 90 Jahre Emil Steinberger, in dem der unverkennbare Schalk des Künstlers immer wieder aufblitze.

Das Autorenteam hinter dem Film sind der Regisseur Phil Meyer, der Kameramann Elmar Bossard sowie zu einem bedeutenden Teil Niccel und Emil Steinberger selbst. Das Quartett hat zusammen die Firma Gorps Film gegründet, sich durch ungesehenes Archivmaterial gearbeitet, nach nie erzählten Geschichten geforscht, Fotos und Filme aus 90 Lebensjahren zusammengetragen und darauf basierend das Drehbuch verfasst.

Regisseur Phil Meyer: «Während der intensiven Vorbereitungsphase haben wir uns nicht nur auf die aussergewöhnlichen Leistungen von Emil Steinberger konzentriert, sondern auch auf den Menschen hinter der öffentlichen Figur. Es war uns wichtig, Emil in seiner Authentizität zu zeigen, und ich bin dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, ihm und Niccel so nahe zu kommen.»(sfr)