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Im April und Mai vergessen wir, wie stark die Sonne schon brennt

Wer mitten im Hochsommer einen Tag lang in der Badi verbringt und sich nach dem Schwumm in die sonnengeflutete Wiese legt, tut dies normalerweise nicht, ohne sich vorgängig mit einer Menge Sonnencreme einzureiben.

Die brütende Hitze erinnert uns daran, im Laufe des Tages sogar wiederholt auf die Tube zu drücken. Zu lästig und zu schmerzhaft wäre ein grossflächiger Sonnenbrand am Rücken, als dass wir darauf verzichten würden. Und zu abschreckend sind die Berichte über das Risiko von Hautkrebs.

Wer jedoch im Frühling bei angenehmen 15 Grad einen ausgiebigen Spaziergang in der Sonne unternimmt und anschliessend noch anderthalb Stunden auf der Gartenterrasse eines Restaurants sitzt, benutzt seltener einen Sonnenschutz. Die Gefahr einer verbrannten Haut versteckt sich hinter den oft noch tieferen Temperaturen im April und Mai. Es ist kaum vorstellbar, dass der Aufenthalt in der Sonne ohne Schutz aktuell etwa gleich gefährlich ist wie im August.

Konkret besteht das Gesundheitsrisiko in der UV-Strahlung, welche durch den UV-Index beschrieben wird. Je höher der UV-Index liegt, desto schneller verbrennt man sich die Haut. Der UV-Index hängt vor allem vom Sonnenstand ab. Somit liegt er Ende Dezember am tiefsten und Ende Juni am höchsten. Er bezieht sich auf das Tagesmaximum, welches jeweils um die Mittagszeit und den frühen Nachmittag eintrifft. Bei bewölktem Wetter liegt der Wert des UV-Index tiefer.

Der maximale UV-Index beträgt bei sonnigem Wetter derzeit 7 und steigt ab Mitte Mai dann auf 8 an. Zu beachten gilt: Da Wasser die Sonnenstrahlen reflektiert, erhöht sich an Seen und Flüssen der UV-Index nochmals um den Faktor 1,3 und liegt damit im Hochsommer während der Mittagszeit bereits über 10! Im Winter reflektiert der Schnee die Sonnenstrahlen und verdoppelt das Strahlungsrisiko sogar. Bemerkenswert ist auch, dass der UV-Index pro 1000 Meter über Meer ohnehin um 1 ansteigt. In den Bergen ist die UV-Belastung grösser, weil der Weg der Sonnenstrahlen bis zur Erde kürzer ist und deshalb weniger Strahlung von der Atmosphäre aufgefangen wird. Wer Ende Februar auf 2000 Metern über Meer die Piste hinunterdüst, ist bei sonnigem Wetter also ebenfalls einem Risiko ausgesetzt, welches jenem von UV-Index 10 entspricht.

Geringere Temperaturen bedeuten keinesfalls, dass die Gefahr eines Sonnenbrands weniger gross ist. Das warme Gefühl der Sonne und der blaue Himmel lassen uns schnell die Gefahren vergessen. Jährlich erkranken laut Krebsliga Schweiz rund 2500 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Rund jede achte Person stirbt daran. Und die «gesunde Bräune»? Gibt es gar nicht! Gemäss Krebsliga versucht sich eine bräunende Haut bereits vor zu viel Strahlung zu schützen.