Im Städtli schlägt der Strompreis um durchschnittlich 25 Prozent auf
Die Kunden der tba Energie AG zahlen im Jahr 2024 mehr für ihren Strom. Das teilt die Aarburger Energieversorgerin am Donnerstagabend mit. Die Strompreise setzen sich aus den Energiekosten, der Netznutzung und den durch die öffentliche Hand bestimmten Abgaben zusammen. Die Konzessionsabgaben an die Gemeinde sowie die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für die Förderung erneuerbarer Energien bleiben für das kommende Jahr unverändert.
Der Anstieg bei den Netznutzungstarifen sei auf drei Ursachen zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung. Der Bund führt per 2024 die «Winterstromreserve» ein, die den Endverbraucher 1.20Rp. pro Kilowattstunde kostet. Auf der anderen Seite erfahren die Systemdienstleistungen (SDL), die bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid anfallen, ab dem Jahr 2023 einen massiven Preisanstieg von aktuell 0.46Rp. pro Kilowattstunde auf 0.75Rp. pro Kilowattstunde, was einer Erhöhung von 63 Prozent entspricht. Die Vorliegernetzkosten werden ebenfalls um 35 Prozent erhöht. «Diese gibt die tba Energie AG jedoch nur zu durchschnittlich 13 Prozent weiter und verzichtet somit auf Gewinn, um den Anstieg bei der Netznutzung abzufedern», heisst es weiter. Zudem verzichte die tba Energie AG auf die negativen Deckungsdifferenzen in der Höhe von 200’000 Franken, wodurch eine Nachverrechnung vermieden werden kann.
Die Energieversorgerin verteilt ihre Energiebeschaffung jeweils über drei Jahre hinweg, um Beschaffungspreisspitzen entgegenzuwirken. «Dieser Ansatz kann jedoch nicht verhindern, dass die Energiepreise im kommenden Jahr ordentlich ansteigen», heisst es in der Mitteilunng. Die Energie für das Jahr 2024 sei zu grossen Teilen bereits in den Jahren 2022 und 2023 beschafft worden, als die Energiepreise auf einem historisch hohen Niveau lagen. «Die Auswirkungen der damaligen hohen Handelspreise machen sich zeitverzögert bemerkbar und müssen nun an die Kunden weitergegeben werden.» Um den Aufwand zu reduzieren und die Effizienz zu steigern, werden die beiden Energietarife «medium» und «large» zusammengefasst.
Für Privatkunden resultiert unter dem Strich eine Preiserhöhung von umgerechnet 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dies gelte in einem ähnlichen Rahmen für «industry» und «business» Kunden. Die Preisanpassungen fallen je nach Tarifgruppe und Verbraucherprofil unterschiedlich aus.
Für einen Durchschnittshaushalt, der 4500 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, belaufen sich die Kosten im Hochtarif auf Fr. 1705.50 jährlich. Wer den Niedertarif nutzt, kann bis zu 500 Franken sparen. Dann belaufen sich die Kosten nämlich auf 1233 Franken jährlich.