In den Kugelfängen stecken noch 5,6 Millionen Schüsse
Das «Ghürst» in Kölliken ist ein beliebter Schiessplatz. Bereits im Jahr 1880 fielen hier die ersten Schüsse über 300 Meter. Später wurde die Anlage um einen 50-Meter- und einen 25-Meter-Stand erweitert. Die Bewohner der Gemeinden Kölliken, Holziken, Muhen und Uerkheim nutzen diese Anlage.
Seit 2008 mit künstlichen Kugelfangkästen
Obwohl die Schüsse im «Ghürst» seit 2008 mit künstlichen Kugelfangkästen aufgefangen werden, müssen die Kugelfänge nun saniert werden. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass immer noch rund 5,6 Millionen Schuss im Erdreich stecken und der Boden in der Landwirtschaftszone mit rund 35 Tonnen Schwermetall stark belastet ist.
Eine erste 300 m-Schiessanlage in Kölliken wurde bereits 1880 an der heutigen Stelle erbaut. Der ursprüngliche Kugelfang befand sich an derselben Stelle wie heute. 1974 erfolgte ein Neubau der Schiessanlage mit 12 Scheiben und einer elektronischen Trefferanzeige. 1983 wurde die Anlage auf 17 Scheiben vergrössert. 2001 wurde die Anlage auf 16 Scheiben verkleinert und zwei Jahre später erfolgte der Bau der Lärmschutzwand. 2008 wurde die künstliche Kugelfanganlage eingebaut und gleichen Jahrs erfolgte eine Schenkung der Anlage an den Regionalschiessverein Kölliken.
Die Sanierung der drei Kugelfänge ist mit rund 1,025 Millionen Franken veranschlagt. Der Bund übernimmt rund 213 000 Franken, der Kanton 261 000 Franken an den Sanierungskosten. Den Rest von rund 551 000 Franken müssen die vier Gemeinden bezahlen, wovon Kölliken als Standortgemeinde vorweg 25 Prozent der anfallenden Sanierungskosten zu übernehmen hat. Die verbleibenden Kosten tragen die vier Vertragsgemeinden im Verhältnis der Einwohnerzahl. Das Baugesuch für die Sanierung der drei Anlagen liegt noch bis am 9. Mai auf der Gemeinde Kölliken öffentlich auf.
Im Zuge der Sanierung erfolgt eine Nachrüstung der 50 m-Anlage, damit auch diese dann den neusten Anforderungen des VBS entspricht. Für die 300 m- und die 25 m-Anlagen sind keine Nachrüstungen vorgesehen. Nach der Sanierung der drei alten Kugelfangbereiche, werden die künstlichen Kugelfangkästen wieder eingebaut, und die regionale Schiessanlage «Ghürst» bleibt weiterhin in Betrieb.