Gemeinsam gegen Sommerflieder und Kirschlorbeer: Kanton Aargau lanciert neue Massnahmen zur Bekämpfung invasiver Pflanzen
Der Kanton Aargau will die Bekämpfung gegen invasive Neophyten verstärken. Was genau sind jedoch diese sogenannten invasiven Neophyten? Wieso sagt ihnen der Kanton den Kampf an? Und inwiefern sind Sie davon betroffen?
Sogenannte Neophyten sind Pflanzen, die durch den Beginn des globalen Handels und Verkehr des Menschen von ihrem Herkunftsland in fremde Gebiete geführt worden sind. Von diesen gebietsfremden Pflanzen verzeichnet die Schweiz rund 700 Arten. Von diesen müssen jedoch längst nicht alle bekämpft werden. So sind auch Nahrungsgrundlagen wie Mais oder Kartoffeln Teil der damals eingewanderten Arten.
Von diesen 700 Neophyten verhält sich jedoch 10 Prozent invasiv. Beispiele für invasive Neophyten sind das Einjährige Berufkraut, die Kanadische Goldrute, der Sommerflieder und der Kirschlorbeer. Invasives Verhalten der Neophyten bedeutet, dass sich die Pflanzen aufgrund der vorherrschenden Bedingungen unkontrolliert und schnell verbreiten können. Einheimische Arten können durch dieses invasive Verhalten verdrängt und die Artenvielfalt gefährdet werden. Weiter können gesundheitliche Probleme oder Schäden an Infrastrukturen können entstehen und Lebensgrundlagen von Tieren bedroht werden.
Pünktlich auf die Neophytensaison 2023 stellt der Kanton Aargau deshalb allen Gemeinden gratis Neophytensäcke zur Verfügung. Bewohner, die sich dem Kampf gegen die invasiven Neophyten anschliessen möchten, können die Säcke gratis bei ihrer Gemeinde beziehen, wie der Kanton in seiner Medienmitteilung schreibt. Die ausgerissenen Pflanzen werden in den Säcken gesammelt und in die Kehrichtverbrennung gebracht. Erfahrungen aus anderen Kantonen und Städten zeigen, dass sich diese Methode bis jetzt bewährt hat.
Anlaufstelle für Fragen zu Neobiota
Im vergangenen Jahr wurde eine Koordinationsstelle betreffend Neobiota vom Grossen Rat geschaffen. Wer Fragen zu Neophyten, Pflanzen und Arten hat, ist bei dieser Anlaufstelle an der richtigen Adresse. Zudem müssen alle Aarauer Gemeinden eine Neobiota-Ansprechperson bestimmen, die zukünftig regelmässig auf dem Gebiet geschult und weitergebildet werden soll.