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AKW Leibstadt produzierte nur halb soviel Strom wie im Jahr davor

Weil das AKW länger ausser Betrieb war, verdoppelten sich die Produktionskosten pro Kilowattstunde auf 10,12 Rappen. Das Kraftwerk bietet knapp 500 Vollzeitstellen.

Das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) produzierte im 37. Betriebsjahr laut einer Mitteilung netto insgesamt 4802 Gigawattstunden (GWh) Strom. Grund für das im Vergleich zum Vorjahr (9 050 GWh) deutlich tiefere Produktionsvolumen seien umfangreiche Modernisierungsprojekte gewesen, die im Rahmen der rund sechsmonatigen Revisionsabstellung realisiert wurden. Bekanntlich dauerte die Jahreshauptrevision länger als geplant, bis das Kraftwerk wieder produzieren konnte.

Aufgrund der tieferen Stromproduktion erhöhten sich die normalisierten Produktionskosten, das heisst ohne des effektiven Renditeeinflusses des Stilllegungs- und des Entsorgungsfonds, auf 10,12 Rappen/Kilowattstunde (kWh) (Vorjahr: 4,99 Rp./ kWh). Die normalisierten Jahreskosten betrugen insgesamt 485,9 Millionen Franken (Vorjahr: 451,6 Millionen Franken).

Positive Finanzmärkte nützten dem Stilllegungsfonds

Die positive Entwicklung der Finanzmärkte im Jahr 2021 wirkte sich laut Mitteilung entsprechend auf die Wertentwicklung der beiden Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernanlage aus. Im Berichtsjahr betrug die Fondsperformance 209,5 Millionen Franken, im Vorjahr waren es 91,6 Millionen Franken.

Die effektiven Jahreskosten lagen damit bei 340,6 Mio. CHF (Vorjahr: 418,6 Mio. CHF), die Produktionskosten bei 7,09 Rp./kWh (Vorjahr: 4,63 Rp./kWh). Im Berichtsjahr zahlte die Kernkraftwerk Leibstadt AG 51,8 Mio. Franken in den Stilllegungs- und den Entsorgungsfonds ein (Vorjahr 34,6 Mio. Franken).

Zwecks kontinuierlicher Erhöhung der Sicherheit und Verfügbarkeit des Kraftwerks seien 2021 insgesamt 87,3 Mio. Franken (Vorjahr: 67,0 Mio. Franken) in anlagentechnische Modernisierungen, substanzerhaltende Massnahmen und Brennelemente investiert worden, heisst es weiter.

497 Vollzeitstellen im AKW Leibstadt

Die operativen Betriebskosten lagen ebenfalls über den Vorjahreswerten. Grund dafür waren vor allem höhere Kosten für Material und Fremdleistungen infolge der deutlich längeren und umfangreicheren Jahreshauptrevision. Ende 2021 waren im Kernkraftwerk Leibstadt 497,5 Vollzeitstellen (Vorjahr: 505,9) besetzt. Der Verwaltungsrat der Kernkraftwerk Leibstadt AG hat den Jahresabschluss 2021 zuhanden der Generalversammlung vom 28. April verabschiedet.