
«Jahrhundertchance»: Gemeinde will für 2 Millionen Franken die «Sonne» kaufen
Moosleerau erwartet bis 2030 ein Bevölkerungswachstum von 20 bis 30 Prozent. Der Platzbedarf für die Schule wird entsprechend steigen. «Um Ressourcen zu sparen und Synergien zu nutzen, streben Moosleerau und Kirchleerau zudem mittelfristig eine Zentralisierung ihrer Verwaltungen an», heisst es in einer Mitteilung. Jetzt biete sich eine einmalige Gelegenheit für die zukünftige Gemeindeentwicklung.
Der Moosleerber Gemeinderat will die Liegenschaft «Restaurant Sonne» kaufen. Dazu hat er für den 13. März eine ausserordentliche Einwohnergemeindeversammlung einberufen. Es ist denn auch das einzige Traktandum, über welches die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Moosleerau abstimmen können.
«Der Landkauf der Liegenschaft ‹Restaurant Sonne› an der Luzernerstrasse 38 stellt für unsere Gemeinde eine Jahrhundertchance dar», lässt sich Gemeindeammann Francisco Baños in der Mitteilung zitieren. Der Gemeinderat habe seit Sommer 2024 intensiv verschiedene Möglichkeiten geprüft, um den bestmöglichen Standort für die Verwaltung zu finden und den in der Zukunft benötigten Schulraum sicherzustellen. Nach umfassender Analyse samt Machbarkeitsstudie hat sich der Kauf der Liegenschaft «Restaurant Sonne» als die erfolgversprechendste Lösung für die langfristige Entwicklung der Gemeinde herausgestellt.
«Futura Leerau»: Projekt geht von einem Neubau aus
Die Machbarkeitsstudie zeige ein grosses Potenzial mit verschiedenen Möglichkeiten für die zukünftige Nutzung der Liegenschaft «Restaurant Sonne», heisst es in der Mitteilung. Das Projekt mit dem vorläufigen Namen «Futura Leerau – zäme wachse» (Zukunft Leerau) ermögliche einen Neubau an zentraler Lage. Er berücksichtige primär das öffentliche Interesse, öffentliche Institutionen und Alterswohnungen. «Der Erwerb der Liegenschaft bietet Moosleerau eine einzigartige Chance. Eine solche Entwicklungsmöglichkeit darf nicht verpasst werden, es handelt sich um ein zukunftsträchtiges Generationenprojekt», so Baños.
Der Preis für den Kauf der Liegenschaft beträgt 2,07 Millionen Franken sowie die Hälfte der Notariats- und Grundbuchkosten. Die laufenden Kosten pro Jahr werden mit 71‘275 Franken und die Mietzinseinnahmen pro Jahr mit ca. 100‘000 Franken budgetiert. Bei einem Erwerb im Frühling 2025 ist der Übergang von Schaden/Nutzen im Herbst 2026. Erst dann gehen die Ausgaben und Einnahmen auf die Gemeinde über. «Das Restaurant Sonne wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 schliessen», sagt Baños auf Anfrage. Eine Zwischennutzung sei angedacht. Für den Kauf der Liegenschaft spricht sich auch die Finanzkommission aus.
Chance für beide Leerauer Gemeinden
Der Landkauf würde zwar über die Gemeinde Moosleerau erfolgen. Ein gemeinsames Projekt «Futura Leerau – zäme wachse» biete aber auch Kirchleerau die Chance, die künftige Gemeindeentwicklung der beiden Leerauer Gemeinden aktiv mitzugestalten, heisst es in der Mitteilung. Das Ziel sei es, die entstehenden Synergien für eine gemeinsame Standortentwicklung zu nutzen: «Die angedachte Nutzungskonzeption, Mehrzweckräume und weitere Büroflächen (auch für Dritte) sowie Alterswohnräume sind für diese Lage bestens geeignet», führt Gemeinderat Lorenz Uebelhart aus.
Ist also auch eine Fusion von Moosleerau und Kirchleerau in der Pipeline? Dazu sagt Francisco Baños gegenüber dem ZT: «Wir in Moosleerau haben immer im grossen Perimeter gedacht und sind nach wie vor der Meinung, dass das ganze Obere Suhrental fusionieren sollte.»