Jeannette Christen kann zufrieden auf ein volles Jahrhundert zurückblicken
Am Sonntag zuvor gab es einen Familientag, 20 Personen, darunter die Töchter Yvonne und Marianne mit Familien und den fünf Urenkeln. Sie entführten die Jubilarin in ein Restaurant der Region. Gestern statteten Stadtpräsidentin Christiane Guyer und Stadträtin Rahela Sayed der 100-Jährigen einen Besuch ab. Sie überbrachten die Glückwünsche der Stadt Zofingen und die des Kantons. Zwei gewaltige Blumensträusse waren obligatorisch, ebenso wie die in Flaschen abgefüllten feinen Tropfen aus dem Rathauskeller. Über die Stadtratsdelegation, wie sie die geistig fitte, ältere Dame ausdrückte, freute sie sich sehr. Über die Stadtratsarbeit verlor sie lobende Worte: «Man muss seine Aufgaben ernst nehmen, nicht nur kritisieren.»
Wie man 100 Jahre alt wird, konnte sie nicht beantworten. «Ein Geheimrezept gibt es nicht», meinte Jeannette Christen mit klarer Stimme. Humorvoll gewährte sie Einblick in ihr zurückliegendes Leben. Mit einem Lächeln gab sie Anekdoten aus der Jugendzeit preis. Geboren ist Jeannette Christen in Gränichen, aufgewachsen und in die Schule gegangen in Buchs. Sie verlebte eine schöne Jugendzeit mit verständnisvollen Eltern. Sie machte eine Ausbildung als Arzthelferin und arbeitete in einer chirurgischen Praxis in Zürich. Ihren Mann lernte sie in Aarau kennen. Mit ihm bewohnte sie ein schönes Anwesen mit Garten in Rothrist. Sozial engagierte sie sich beim Frauenhilfsdienst. Dem Frauenverein Rothrist sass sie lange Jahre als Präsidentin vor. 1991 kam sie nach Zofingen. Im Pomerngut fand sie nach 42 Jahren Ehe ein neues Zuhause. Für ihr Hobby, das Nähen, wendete sie viel Zeit auf. Ihre Lieblingsspeise sind «Öpfelchüechli», das Rezept übernahm sie von ihrer Mutter. Bei Reisen zusammen mit ihrem Mann zog sie es durch europäische Gefilde, in den Nahen Osten und nach Nordafrika.
«Mit Kindern ist man nie allein im Alter, man kann froh sein, wenn man eine Familie hat, die nach einem schauen», kommentiert sie ihre Zeit im Alterswohnsitz. Seit neun Jahren residiert sie im Blumenheim. Mit der Verpflegung und dem Service zeigt sie sich zufrieden. Komische alte Leute habe es aber auch, was vermutlich das Alter mit sich bringe, schob die Jubilarin nach.