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Jetzt live: Martin Pfister ist Bundesrat ++ «Eine Ehre»: Erst lacht Amherd, dann kullern Tränen

Viola Amherd hat auf Ende März ihren Rücktritt aus dem Bundesrat angekündigt. Wer wird heute als Nachfolger gewählt? Ab 8 Uhr tritt die Vereinigte Bundesversammlung zusammen. Alle Neuigkeiten und Reaktionen hier im Ticker und Stream.

Das Wichtigste in Kürze

Heute Mittwoch, ab 8 Uhr, wählen National- und Ständerat eine Nachfolge für die scheidende Bundesrätin Viola Amherd.

Die Mitte will ihren Sitz in der Landesregierung mit zwei Kandidaten verteidigen: Nationalrat Markus Ritter (SG) und der Zuger Regierungsrat Martin Pfister.

09:46 Uhr, Mittwoch, 12. März

Pfisters Bundesrats-Foto nach der Wahl – mit und ohne Amherd

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, sowie die Bundesräte Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider, Beat Jans, der neugewählte Martin Pfister und Bundeskanzler Viktor Rossi.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, sowie die Bundesräte Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider, Beat Jans, der neugewählte Martin Pfister und Bundeskanzler Viktor Rossi.Peter Schneider / KEYSTONE
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, sowie die Bundesräte Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Viola Amherd, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider, Beat Jans, der neugewählte Martin Pfister und Bundeskanzler Viktor Rossi.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, sowie die Bundesräte Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Viola Amherd, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider, Beat Jans, der neugewählte Martin Pfister und Bundeskanzler Viktor Rossi.Peter Schneider / KEYSTONE

09:39 Uhr, Mittwoch, 12. März

Markus Ritter tritt vor die Medien

«Ich freue mich für Martin», sagt Markus Ritter bei einem Auftritt vor den Medien. Er wirkt gefasst, auch wenn ihm zumindest ein Hauch Enttäuschung anzusehen ist. «Ich hätte das sehr gerne gemacht», sagt der Nationalrat. Er dankt seiner Familie, die seine Kandidatur immer mitgetragen habe.

Er habe viel Zuspruch erhalten im Vorfeld. Es gebe aber auch sicher die eine oder andere Person, die nun aufatme, dass er Bauernpräsident bleibe. Und das darum, da er so seine «wertvolle Arbeit» weiterführen könne.

Er stehe nun für Fragen zur Verfügung. Auf Deutsch und Französisch, wie er lächelnd anfügt. Seine mangelnden Französischkenntnisse waren wiederholt Thema im Vorfeld der Wahlen. Er glaube nicht, dass sein fehlender «Gmögigkeitsfaktor» den Ausschlag gegeben habe. Viel wichtiger seien wohl strategische Überlegungen der Fraktionen gewesen. (mg)

09:31 UhrMittwoch, 12. März

Jubel im Public Viewing in Baar

In Baar, Wohnort von Neu-Bundesrat Martin Pfister, zeigt die Mitte im Public Viewing im Restaurant Neumühle die Liveübertragung der Bundesratswahlen.
In Baar, Wohnort von Neu-Bundesrat Martin Pfister, zeigt die Mitte im Public Viewing im Restaurant Neumühle die Liveübertragung der Bundesratswahlen.Matthias Blattmann
Matthias Blattmann

09:22 Uhr, Mittwoch, 12. März

Nun wird Martin Pfister vereidigt

Damit folgt bereits die Vereinigung von Martin Pfister zum Bundesrat. Er legt den Eid ab und schwört damit auf die Verfassung. Danach gehts gleich weiter zum ersten offiziellen Treffen Pfisters mit den sechs weiteren Mitgliedern der Landesregierung in einem Nebenraum.

Offiziell die Arbeit im Bundesrat aufnehmen wird Martin Pfister jedoch erst am 1. April. Die scheidende Bundesrätin Viola Amherd hat ihren Rücktritt aus der Landesregierung auf Ende März angekündigt. (sat)

Der neugewählte Bundesrat Martin Pfister winkt zu seinen Angehörigen auf der Tribüne.
Der neugewählte Bundesrat Martin Pfister winkt zu seinen Angehörigen auf der Tribüne.Bild: Keystone

09:19 Uhr, Mittwoch, 12. März

Pfister: «Die Mitte ist mein politisches Programm»

«Die Mitte ist mein politisches Programm», ergänzt Martin Pfister. Dies zeige sich beispielsweise darin, dass nebst der Ökologie auch die Wirtschaft und überhaupt die Gesellschaft im Zentrum seiner Politik stehe. «Es geht in der Politik immer um die Menschen.»

Und darum erkläre er, kommt Martin Pfister schliesslich zum Ende seiner in drei Landessprachen gehaltenen Rede, auch sehr gerne «Annahme der Wahl». Damit steht kurz nach 9.15 Uhr bereits definitiv fest, dass Martin Pfister 123. Bundesrat der Schweiz ist. (sat)

09:17 UhrMittwoch, 12. März

«Mein Platz ist jetzt im Bundesrat»

«Mein Platz ist jetzt im Bundesrat», sagt der Zuger Regierungsrat und Neo-Bundesrat Martin Pfister. Diese Arbeit sei wichtig für die Politik des Landes. Er dankt dem Parlament für das grosse Vertrauen und Kontrahent Markus Ritter für den fairen Wahlkampf. Gleichzeitig sei seine Wahl auch ein grosses Vertrauen für den Kanton Zug und die Zentralschweiz. (sat)

09:15 Uhr, Mittwoch, 12. März

Jetzt spricht Bundesrat Pfister

Nach seiner Wahl durch das Parlament tritt nun Martin Pfister ans Rednerpult im Nationalratssaal. Er begrüsst das Parlament in allen drei Landessprachen.

«Kasernen sind mir vertrauter als das Bundeshaus, inzwischen fühle ich mich in beiden Welten wohl», wiederholt Pfister einen Satz aus seiner Wahlkampagne. Nun zeigt er sich dankbar und erfreut darüber, dass er das Bundeshaus inzwischen besser kennengelernt habe. (sat)

Martin Pfister, soeben gewählter Bundesrat.
Martin Pfister, soeben gewählter Bundesrat.Alessandro Della Valle / KEYSTONE

09:14 Uhr, Mittwoch, 12. März

Hier wohnen die Bundesrätinnen und Bundesräte

09:13 Uhr, Mittwoch, 12. März

Jetzt wird Neo-Bundesrat Pfister ins Parlament geholt

Bislang kennt er das Bundeshaus höchstens als Privatperson. Nun wird Martin Pfister aus einem Nebenzimmer unter Applaus in den  Nationalratssaal geholt, wo er sich zu seiner Wahl in den Bundesrat äussern kann. (sat)

09:13 Uhr, Mittwoch, 12. März

Grosser Jubel bei der Familie und der Zuger Delegation

Martin Pfisters Tochter Gabriela wischt sich die Tränen vom Gesicht. Jubel auf der Zuger Seite der Tribüne, sie recken Hände in die Höhe, fallen sich in die Arme. Auch Ritter klatscht anerkennend, als Pfister in den Saal kommt. (lha)

Der Gemeindepräsident der Wohngemeinde des neuen Bundesrats Martin Pfister, Baar, Walter Lipp, Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger und Gemeindeschreiberin Andrea Bertolosi im Bundeshaus.
Der Gemeindepräsident der Wohngemeinde des neuen Bundesrats Martin Pfister, Baar, Walter Lipp, Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger und Gemeindeschreiberin Andrea Bertolosi im Bundeshaus.Alessandro Della Valle / KEYSTONE

09:11 Uhr, Mittwoch, 12. März

Martin Pfister ist Bundesrat!

Die Zentralschweiz hat wieder einen Bundesrat: Nach einem überraschend guten Resultat im ersten Wahlgang erreicht Martin Pfister im zweiten Umgang das absolute Mehr. Der Mitte-Politiker dürfte damit in wenigen Minuten zum 123. Mitglied der Landesregierung vereidigt werden.

Pfister erhielt im zweiten Wahlgang 134 Stimmen. Das Absolute Mehr lag erneut bei 123 Stimmen, da alle 245 ausgeteilten Stimmzettel korrekt ausgefüllt zurücgekommen waren.

Der Zuger Regierungsrat überflügelt damit seinen Kontrahenten Markus Ritter, St.Galler Nationalrat und Präsident des einflussreichen Bauernverbands. (mg/sat)

09:07 Uhr, Mittwoch, 12. März

Schafft es Pfister bereits im zweiten Wahlgang?

In wenigen Minuten herrscht vielleicht bereits Gewissheit: Schafft es Martin Pfister oder Markus Ritter in den Bundesrat? Die Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler sind zurück im Nationalratssaal. (sat)

08:59 Uhr, Mittwoch, 12. März

So alt waren Bundesrätinnen und Bundesräte bei ihrer Wahl

Nach dem ersten Wahlgang sind die Chancen von Markus Ritter, den Sprung in den Bundesrat zu schaffen, zwar nicht mehr derart intakt wie zu Beginn seiner Kandidatur gedacht.

Kann der St.Galler Nationalrat den Trend nun aber noch wenden, wäre er bereits der achte Bundesrat, der mit 57 Jahren ins Amt startet. Sein Kontrahent Martin Pfister dagegen wäre der fünfte Bundesrat, der sein Amt mit 61 Jahren antritt, wie eine Auswertung von CH Media zeigt:

Am meisten Bundesrätinnen und Bundesräte waren bei Amtsantritt übrigens 53 Jahre alt. (rus)

08:55 Uhr, Mittwoch, 12. März

Vatter: «Das ist eine aussergewöhnliche Situation»

«Das ist eine aussergewöhnliche Situation», analysiert Adrian Vatter gegenüber SRF. In einer ersten Einschätzung spricht der Politologe der Universität Bern davon, dass «die wirklich grosse Überraschung» vor allem wäre, wenn Pfister es als Aussenstehender im Parlament schaffen würde, eine Mehrheit gegen ein aktuelles Mitglied der Vereinigten Bundesversammlung hinzukriegen.

Laut Vatter waren solch knappe Ergebnisse zuletzt Anfang der Nullerjahre verschiedentlich Thema. Das beispielsweise etwa bei der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf als Sprengkandidatin gegen den damals abgewählten Bundesrat Christoph Blocher. Dies führte schliesslich zur Abspaltung der BDP von der SVP. Inzwischen ist die BDP allerdings in der Mitte-Partei aufgegangen. (sat)

08:51 Uhr, Mittwoch, 12. März

Martin Pfister in Front: Noch kein neuer Bundesrat

Im ersten Wahlgang hat keiner der Kandidaten das absolute Mehr erreicht. Allerdings liegt der Zuger Regierungsrat Martin Pfister vorn. Es kommt damit zu einem zweiten Wahlgang.

Pfister fehlt jedoch lediglich eine einzige Stimme zum absoluten Mehr von 123 Stimmen. Ausgeteilt worden sind 245 Stimmzettel, keiner kam ungültig zurück. Ritter erhielt 105 stimmen, 18 Stimmen entfielen auf andere Personen, die nicht namentlich genannt werden.

Nun werden erneut die Wahlzettel verteilt für den zweiten Wahlgang. (sat)

Noch kein neuer Bundesrat

Im ersten Wahlgang hat keiner der Kandidaten das absolute Mehr erreicht. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang

Ausgeteilt worden sind 245 Stimmzettel, keiner kam ungültig zurück.

08:49 Uhr, Mittwoch, 12. März

Erster Wahlgang: Gleich kommt das Ergebnis

Schafft Markus Ritter oder Martin Pfister bereits im ersten Wahlgang den Sprung in den Bundesrat? Das ist zwar eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Gleich wissen wir mehr.

Die Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler laufen nun zurück in den Nationalratssaal wo die Vereinigte Bundesversammlung tagt. (sat)

08:38 Uhr, Mittwoch, 12. März

Wer wird 123. Mitglied der Landesregierung?

Wer heute das Rennen macht, wird der 123. Bundesrat in der Geschichte der modernen Schweiz. Er gesellt sich zu diesen 122 Politikerinnen und Politikern. (rus)

08:33 Uhr, Mittwoch, 12. März

Auch Ritter darf sich wählen

Nun werden die Zettel des ersten Wahlgangs bereits wieder eingesammelt.

Während Kandidat Martin Pfister als Zuger Regierungsrat dem Geschehen aus der Ferne zuschauen muss, hat Markus Ritter als Nationalrat den orangen Wahlzettel sorgfältig ausgefüllt und zusammengefaltet.

Zwischendurch steckt Ritter kurz mit seiner Pultnachbarin Yvonne Bürgin, Mitte-Nationalrätin aus Zürich, den Kopf zusammen. Was da wohl getuschelt wurde? Wir werden es kaum je erfahren.

Aber in Kürze wohl bereits das Ergebnis es ersten Wahlgangs. (lha/sat)

Bundesratskandidat Markus Ritter.
Bundesratskandidat Markus Ritter.Peter Klaunzer / KEYSTONE

08:29 Uhr, Mittwoch, 12. März

Altstätten drückt Markus Ritter die Daumen

Bei einem Public Viewing in Altstätten (SG) sind viele Leute vor Ort zuversichtlich, dass Markus Ritter das Rennen in der Bundesratswahl macht. Unter ihnen ist auch der ehemalige Stadtpräsident Josef Signer. Er hat Ritter aus seiner Zeit im Stadtrat als dossiersicheren und durchsetzungsfähigen Politiker in Erinnerung.

Altstätten drückt Markus Ritter die Daumen.

Quelle: TVO / CH Media Video Unit / Linus Bauer

08:27 Uhr, Mittwoch, 12. März

Nun beginnt das Wahlprozedere

Die Nervosität steigt im Nationalratssaal. Gleich wird es losgehen mit der effektiven Bundesratswahl.

Nationalratspräsidentin Maja Riniker erinnert die Mitglieder des Parlaments, dass sie Vor- und Nachnamen auf die Wahlzettel schreiben. Dann werden die Zettel für den ersten Wahlgang ausgeteilt.

Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) spricht zur vereinigten Bundesversammlung.
Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) spricht zur vereinigten Bundesversammlung.Peter Klaunzer / KEYSTONE

Hier nochmals kurz zur Erinnerung, wie das nun genau ablaufen wird:

Die Mitglieder des Parlaments müssen sich bei ihrer Wahl nicht an die Vorschläge der Fraktionen halten. Theoretisch wählbar sind laut der Bundesverfassung alle «Schweizerbürgerinnen und Schweizerbürger, welche als Mitglieder des Nationalrates wählbar sind». Berücksichtigt soll aber eine angemessene Vertretung der Landesgegenden und Sprachregionen.

Gewählt ist die Person, die das absolute Mehr der Stimmen erhält, also: eine Stimme mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen. Geschieht dies nicht bereits im ersten Wahlgang, zählt Folgendes:

In den ersten beiden Wahlgängen dürfen theoretisch beliebige Personen gewählt werden. Wer nach zwei Wahlgängen weniger als zehn Stimmen erhalten hat, scheidet als Kandidat aus. Ab dem dritten Wahlgang sind keine neuen Personen mehr wählbar. Das heisst, es sind nur noch solche Personen wählbar, die bereits in den ersten beiden Wahlgängen Stimmen erhalten haben.

Haben alle mehr als zehn Stimmen erhalten, scheidet ab dem dritten Wahlgang ausserdem der Kandidat mit den wenigsten Stimmen aus. Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis eine Kandidatin oder ein Kandidat das absolute Mehr erreicht und somit zum nächsten Bundesratsmitglied gewählt wird. (kek/watson.ch, sat)

08:22 Uhr, Mittwoch, 12. März

Nun spricht Mitte-Fraktionschef Bregy

Philipp Matthias Bregy, Fraktionschef der Mitte-Partei, würdigt auch die abtretende Bundesrätin, die zahlreiche Erfolge gefeiert habe.

Er sagt aber auch, dass die Partei «nun zwei hervorragende Kandidaten» für ihre Nachfolge präsentieren könne. Die Mitte-Partei habe «mindestens» Anspruch auf einen Sitz, so Bregy. Mit Ritter und Pfister biete man eine «echte Auswahl», ist Bregy überzeugt. Beide Vertreter stünden für eine «verlässliche und kollegiale Politik.» (mg)

08:18 Uhr, Mittwoch, 12. März

«Es war mir eine Ehre»

Schliesslich wird Viola Amherd noch persönlich. Und emotional. Ihre Stimme bricht. Ein paar Tränen kullern.

Viola Amherd spricht zum letzten Mal am Rednerpult. Dabei ruft sie dazu auf, der politischen Kultur und dem politischen System Sorge zu tragen. Der Auftritt ist offensichtlich emotional für sie – bei ihren letzten Worten bricht ihre Stimme.

TeleZüri / CH Media Video Unit

«Ich danke meiner Familie, meinen Freunden», sagt die scheidende Mitte-Bundesrätin. Und dann ergänzt die 62-Jährige: «Es war mir eine Ehre.» (sat)

Standing Ovations für Viola Amherd: Die Mitglieder des Bundesrats, die Stimmenzählerinnen und die Mitarbeitenden der Parlamentsdienste spenden Applaus.
Standing Ovations für Viola Amherd: Die Mitglieder des Bundesrats, die Stimmenzählerinnen und die Mitarbeitenden der Parlamentsdienste spenden Applaus.Bild: Keystone

08:15 Uhr, Mittwoch, 12. März

Amherd: «Wir müssen der politischen Kultur Sorge tragen»

«Die Schweiz ist ein Land, in dem die Bevölkerung Anteil nimmt an der Politik, Politikerinnen und Politiker sind bei uns keine besondere Klasse», beginnt Viola Amherd ihre Abschiedsrede im Parlament. Und die Mitte-Frau mahnt: «Wir müssen der politischen Kultur in diesem Land Sorge tragen.» Die Polarisierung sei nämlich weltweit wie auch in der Schweiz spürbar, so die scheidende Bundesrätin.

Als Knotenpunkt in der Mitte Europas sei die Sicherheit der Schweiz eng mit jener der umliegenden Länder verbunden. Darum sei auch die Schweiz aufgerufen, «einen namhaften Beitrag an die Sicherheit zu leisten», so Amherd. Nur so könnten der Schweiz wichtige Werte geschützt werden. (sat)

Die scheidende Bundesraetin Viola Amherd von Emotionen überwältigt.
Die scheidende Bundesraetin Viola Amherd von Emotionen überwältigt.Anthony Anex / KEYSTONE
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und die scheidende Bundesrätin Viola Amherd lachen neben Bundesrat Guy Parmelin. Später vergiesst Amherd bei der Abschiedsrede vor Rührung Tränen.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und die scheidende Bundesrätin Viola Amherd lachen neben Bundesrat Guy Parmelin. Später vergiesst Amherd bei der Abschiedsrede vor Rührung Tränen.Anthony Anex / KEYSTONE

08:13 Uhr, Mittwoch, 12. März

Nun spricht Viola Amherd

Nach gut sechs Jahren im Bundesrat ist also Schluss. Zumindest fast: In wenigen Tagen, Ende März, wird Viola Amherd die Landesregierung auf eigenen Wunsch verlassen. Darum wird am heutigen Mittwoch ein neues Mitglied in den Bundesrat gewählt.

Nach der Würdigung durch Nationalratspräsidentin Maja Riniker wird sich nun auch noch die scheidende Bundesrätin an das Parlament wenden, ehe ihre Nachfolge bestimmt wird. (sat)

08:04 Uhr, Mittwoch, 12. März

«Sie haben bei Gegenwind den Kurs gehalten»

«Herausforderungen waren für sie nie Hindernisse, sondern Chancen», würdigt Maja Riniker Viola Amherd. Die Walliserin habe sich rasch den Ruf «einer Macherin» erarbeitet. Amherd habe Geschichte geschrieben, indem sie als erste Frau VBS-Vorsteherin wurde. Sie habe sich mit «minutiöser Genauigkeit in die komplexen Dossier» eingearbeitet und habe umstrittene Armeegeschäfte mehrheitsfähig gemacht, so Riniker.

Auch für den Sport habe sich Amherd immer mit Verve eingesetzt. Sie sei eine geübte Tennisspielerin und wisse daher, dass es nicht nur Kraft, sondern auch Taktik brauche. Auch bei Gegenwind habe Viola Amherd den Kurs gehalten und sei nicht umgeknickt. Ihr sei es immer um das grosse Ganze gegangen.

Pandemie, Krieg und auch Naturkatastrophen hätten das Departement regelmässig vor grosse Herausforderungen gestellt. Auch habe sie digitale Bedrohungen für erkannt und gehandelt. «Sie haben bewiesen, dass die Schweiz nicht nur zuschaut, sondern auch handelt. Sie haben für kommende Generationen Brücken gebaut. Herzliche Dank», so Riniker. (mg)

08:02 Uhr, Mittwoch, 12. März

Viola Amherd: Das Rücktrittsschreiben wird verlesen

Zuerst wird noch das Rücktrittsschreiben von Bundesrätin Viola Amherd im Saal verlesen. Es sei Zeit, «den Stab an eine unverbrauchte Kraft weiterzugeben». Sie blicke auf eine gute aber intensive Zeit zurück. (mg)

08:00 Uhr, Mittwoch, 12. März

Die Sitzung ist eröffnet

Nun geht die Wahl los. (mg)

07:52 Uhr, Mittwoch, 12. März

Gleich geht es los

Um 8 Uhr wird Nationalratspräsidentin Maja Riniker die Glocke läuten und das Prozedere beginnt. Bevor die Stimmzettel ausgeteilt werden, wird aber noch Viola Amherd verabschiedet. Sie wird auch noch eine Rede halten. (mg)

07:56 Uhr, Mittwoch, 12. März

Markus Ritter hat seinen angestammten Platz im Nationalrat eingenommen

Bundesratskandidat Markus Ritter wirkt entspannt, als er zu seinem Platz geht. Kaum angekommen, wird er herzlich von seinen Kollegen begrüsst.

07:46 Uhr, Mittwoch, 12. März

Rösti bedient sich bei der SP

Während sich die SP-Fraktion zu letzten Beratungen zurückgezogen hat, bedient sich Umweltminister Albert Rösti (SVP) an der Kaffeemaschine vor dem Sitzungszimmer, die eigentlich ausschliesslich für die Sozialdemokraten zur Verfügung gestellt worden ist. Auf eine Medienfrage hin, ob sein Herz für den Bauernpräsidenten Markus Ritter schlage, gibt sich der Berner Bundesrat diplomatisch.

Er werde alles daransetzen, kollegial mit dem neugewählten Bundesratsmitglied zusammenzuarbeiten, sagt Rösti. Zur Departementsverteilung sagt er, diese liege in der Hand des Gesamtbundesrats. Er selber hege aber nicht die Absicht, das Umwelt-, Energie und Verkehrsdepartement (Uvek) zu verlassen. (cbe)

Noch ein Kaffee für den Bundesrat: Albert Rösti an Kaffeemaschine.
Noch ein Kaffee für den Bundesrat: Albert Rösti an Kaffeemaschine.Bild: Christoph Bernet

07:40 Uhr, Mittwoch, 12. März

Das Wetter ist nicht sonderlich feierlich

Grau in grau: In Bern regnet es pünktlich zur Wahl
Grau in grau: In Bern regnet es pünktlich zur Wahl

Es ist, nun ja, wahrlich kein Kaiserwetter zur Bundesratswahl. Es regnet und es ist auch eher kühl. Noch hat es keine Schaulustigen vor dem Bundeshaus. Aber in den nahen Cafés dürfte sich der eine oder andere Pfister-Anhänger oder Ritter-Anhängerin noch etwas Wärme tanken, bevor es dann zur Wahl kommt. (mg)

07:42 Uhr, Mittwoch, 12. März

Schwester von Martin Pfister: «Fast die ganze Familie ist auf der Tribüne dabei»

Die Zuger Delegation reist für die Bundesratswahlen mit viel Optimismus in Richtung Bern. Mit dabei im Zug ist die Schwester von Martin Pfister. «Fast alle von unserer grossen Familie sind auf der Tribüne dabei», erzählt Nicole Pfister-Fetz.

07:41 Uhr, Mittwoch, 12. März

Die Zuger Delegation im Zug

Am Mittwochfrüh ist auch eine Delegation des Kantons Zug nach Bern gereist. Sie wollen dabei sein, wenn allenfalls ihr Regierungsrat Martin Pfister den Sprung in die Landesregierung schafft. (sat)

Die Zuger Delegation mit dem Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp und Weibelin Pascale Schriber-Iten.
Die Zuger Delegation mit dem Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp und Weibelin Pascale Schriber-Iten.Bild: Stefan Kaiser
Unterwegs sind auch unterstützende Vereine.
Unterwegs sind auch unterstützende Vereine.Bild: Stefan Kaiser
Die Zuger Regierungsrätin Silvia Thalmann.
Die Zuger Regierungsrätin Silvia Thalmann.Bild: Stefan Kaiser

07:31 Uhr, Mittwoch, 12. März

Martin Pfister beim Frühstück: «Ich bin nervös und angespannt»

Bevor der Trubel rund um die Bundesratswahlen losgeht, stärkt sich Martin Pfister bei einem ruhigen Frühstück. Wirklich gut habe er nicht geschlafen, gesteht der Zuger. Er sei nervös, aber er freue sich auch auf den heutigen Tag.

07:26 Uhr, Mittwoch, 12. März

Kurz vor Wahl: Junge Grüne mit Anti-Ritter-Aktion

Vor dem Bundeshaus verteilen am Mittwochmorgen Mitglieder der Jungen Grünen Flyer im Design der SVP-Wahlkampagne an die eintreffenden Nationalrätinnen und Ständeräte. Darauf wird in ironischem Ton zur Wahl von Markus Ritter aufgerufen.

«Er ist unsere Chance für einen dritten SVP-Mann im Bundesrat», steht auf der Rückseite des Flyers. Ritter habe erkannt, «dass wir am besten fahren, wenn wir uns vom Rest der Welt abschotten, aber natürlich trotzdem mit allen Diktatoren Geschäfte machen. Ganz unsere Linie!», heisst es weiter.

SVP-Fake der Jungen Grünen: Mit diesem Flyer warnt die linke Jungpartei am MIttwochmorgen vor einer Wahl von Bauernpräsident Markus Ritter.
SVP-Fake der Jungen Grünen: Mit diesem Flyer warnt die linke Jungpartei am MIttwochmorgen vor einer Wahl von Bauernpräsident Markus Ritter.Bild: Christoph Bernet

Dass Bauernverbandspräsident Ritter bei den Grünen wenig Sympathie geniesst, hat sich im Lauf des Bundesratsrennen bereits abgezeichnet. (cbe)

07:15 Uhr, Mittwoch, 12. März

Zug wartet schon eine ganze Weile

Bei Bundesratswahlen geht es immer auch um die Herkunft der Kandidierenden. Heute entscheiden sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Bundeshaus entweder für den Kanton Zug oder den Kanton St.Gallen.

Sprich: Wird Martin Pfister gewählt, geht eine über 40-jährige Wartezeit für den Zentralschweizer Kanton zu Ende. Macht Markus Ritter das Rennen, ist St.Gallen der erst dritte Kantone, der gleichzeitig zwei Mitglieder der Landesregierung stellt.

Bislang haben einzig Bern und Zürich die Ehre gehabt, gleichzeitig zwei Mitglieder der Landesregierung gleichzeitig zu stellen. Für Zürich war dabei Moritz Leuenberger (SP) gleichzeitig im Amt mit den SVPlern Christoph Blocher und später Ueli Maurer. Für Bern amteten Simonetta Sommaruga (SP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) gleichzeitig als Mitglieder der Landesregierung. (rus/sat)

07:02 Uhr, Mittwoch, 12. März

Nun ist auch Pfister eingetroffen

Aus dem Regierungs- in den Bundesrat? Martin Pfister betritt das Bundeshaus.
Aus dem Regierungs- in den Bundesrat? Martin Pfister betritt das Bundeshaus.Bild: Lea Hartmann

Nun ist auch Martin Pfister da. Der Zuger Regierungsrat betritt am Mittwoch, kurz nach 7 Uhr, in Bern das Bundeshaus, an der Seite seiner Frau Cacilda. Auch er wird sofort umringt von Journalisten und zur anstehenden Bundesratswahl befragt.

Er fühle sich sehr gut, sagt er. Er freue sich auf den heutigen Tag. Ja, er sei aufgeregt, die Nacht sei darum «es geht so» gewesen. Doch: «Es ist wichtig, dass der Puls hoch ist, dann hat man Respekt vor dem Amt.» (lha/sat/mg)

06:56 Uhr, Mittwoch, 12. März

Kandidat Ritter trifft im Bundeshaus ein

Ist er bald Bundesrat? Nationalrat Markus Ritter trifft im Bundeshaus ein.
Ist er bald Bundesrat? Nationalrat Markus Ritter trifft im Bundeshaus ein.Bild: Lea Hartmann

Früh wie immer, kommt Markus Ritter gegen 6.45 Uhr im Bundeshaus an. Er sei relativ gelassen, sagt er umringt von Journalisten im Berner Regen – schliesslich sei es die neunte Bundesratswahl, die er miterlebe. Allerdings ist es die erste, in der Ritter eine der Hauptrollen spielt.

Der Grossteil seiner Familie und seiner Freunde wird die Wahl nicht live im Bundeshaus verfolgen. In seiner Wohngemeinde gibt es ein Public Viewing, ebenso in der Zentrale des Bauernverbands in Brugg AG. Der Weg vom Rheintal nach Bern sei halt weit, sagt Ritter. Darum habe man das so organisiert.

Ritter sagt, er habe sehr viele Zuschriften aus der Bevölkerung erhalten von Menschen, die ihn unterstützten. Er schaffe es gar nicht, alle zu beantworten. «Sehr viele Leute, die sich freuen, die hoffen, fast wie bei einem Fussballmatch.»

Sein Kontrahent, der Zuger Regierungsrat Martin Pfister, ist am Tag der Wahl derweil noch nicht gesichtet worden. Er dürfte aber auch gleich eintreffen. (lha/sat/mg)

06:49 Uhr, Mittwoch, 12. März

Die Delegation aus Zug ist auf dem Weg nach Bern

Angespannte Aufregung dürfte am Mittwochmorgen auch bei den Delegationen aus den Kantonen herrschen. Während die St.Galler Regierungsräte dem Vernehmen nach schon am Dienstag nach Bern gereist sind, machten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus Zug am Mittwoch in aller Frühe auf den Weg.

Mit dabei in der Zuger Delegation sind auch Regierungsrätin Silvia Thalmann und Landammann Andreas Hostettler. Bereits am Dienstag ist zudem eine Delegation der Zuger Mitte-Partei nach Bern gereist. Der Fernsehsender Tele 1 hat sie begleitet. (mg)

Regierungsrätin Silvia Thalmann und Landammann Andreas Hostettler.
Regierungsrätin Silvia Thalmann und Landammann Andreas Hostettler.Bild: Stefan Kaiser

06:35 Uhr, Mittwoch, 12. März

Ritterschlag oder Pfister-Sieg? Jetzt gilt es ernst

Nun gilt es ernst. Im Bundeshaus treffen bereits die Parlamentarierinnen und Parlamentarier ein. Denn die meisten Fraktionen haben auf 7 Uhr bereits eine letzte Sitzung angesagt, bevor dann ab 8 Uhr die Vereinigte Bundesversammlung zur Wahl zusammentritt.

Namentlich die Grünen wollen in dieser Sitzung ihre Strategie festlegen. Und auch von der Co-Spitze der SP-Fraktion wird erwartet, dass sie an der Fraktionssitzung in aller Früh eine Wahltaktik ausgibt. Ob diese auch öffentlich noch kommuniziert werden wird, ist derzeit offen.

Es bleibt also auch auf den letzten Metern spannend. Kommt es am heutigen Vormittag im Bundeshaus zum Ritterschlag kommt oder doch zum Pfister-Sieg? (sat)

06:13 Uhr, Mittwoch, 12. März

So wird heute im Bundeshaus gewählt

Wie läuft der heutige Wahltag ab unter der Bundeshaus-Kuppel? Das gibt es hier im Detail nachzulesen. Oder unten in der Kurzform:

Zuerst wird Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) die abtretende Bundesrätin würdigen. Anschliessend wird Viola Amherd selbst das Wort ans Parlament richten. Erst danach wird Amherds Nachfolge gewählt.

Um zirka 8.20 Uhr dürften die Stimmzettel für den ersten Wahlgang ausgeteilt werden. Erreicht ein Kandidat das absolute Mehr, ist er gewählt. Ab dem dritten Wahlgang sind nur noch Personen wählbar, die im zweiten Wahlgang mindestens 10 Stimmen erhalten haben.

Gleich im Anschluss an den Wahlsieg wird die Annahme der Wahl erfolgen mit einer Erklärung des Siegers. Und danach folgt auch schon die Vereidigung des neuen Bundesrats. (sat/chm)

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Ab 8 Uhr gilt es ernst. Dann tritt im Bundeshaus im Nationalratssaal die Vereinigte Bundesversammlung zusammen. Gemeinsam werden die Mitglieder des National- und Ständerats die Nachfolge der scheidenden Bundesrätin Viola Amherd wählen.

Offiziell auf dem Ticket der Mitte-Partei stehen die Namen von Nationalrat Markus Ritter (SG) und des Zuger Regierungsrats Martin Pfister. Amtsantritt für das neue Mitglied der Landesregierung ist dann bereits am 1. April.

Wer hat heute gut lachen? Die offiziellen Mitte-Bundesratskandidaten Martin Pfister, Zuger Regierungsrat, und Nationalrat Markus Ritter (SG, rechts).
Wer hat heute gut lachen? Die offiziellen Mitte-Bundesratskandidaten Martin Pfister, Zuger Regierungsrat, und Nationalrat Markus Ritter (SG, rechts).Bild: Keystone

Fragt sich: Wer hat in der Ausmarchung die besten Karten?

SP und Grüne mochten sich am Dienstag noch nicht festlegen, wen sie in dem Zweikampf bevorzugen. Beide Parteien treffen sich heute früh jeweils erneut zur Fraktionssitzung.

Keine Wahlempfehlung geben derweil die Grünliberalen ab. Die Fraktion teilte aber nach der Anhörung beider Kandidaten an, dass ihr Martin Pfister politisch näher stehe als Markus Ritter.

Bereits klar ist: Die SVP-Fraktion will «grossmehrheitlich» Bauernpräsident Ritter die Stimme geben. Die FDP unterstützt beide Kandidaten respektive gibt keine Wahlempfehlung für einen der beiden ab. In der Mitte selbst ist unklar, wie sich die Stimmen auf die beiden Kandidaten verteilen. (sat)