Josua Müller-Gisler will neuer Gemeindepräsident von Reiden werden
Die politischen Kräfte von Reiden haben sich nach der Demission von Gemeinderatspräsident Hans Kunz zusammengetan, um eine fähige Nachfolge zu suchen (wir berichteten am 25 . Juli).
Nach einer harzig verlaufenen Suche, melden sie nun einen Erfolg. Am Donnerstag ist ein Wahlvorschlag mit dem Namen des Unternehmers Josua Müller-Gisler von Langnau bei der Gemeinde Reiden eingereicht werden, teilte Mitte-Präsidentin Marianne Schärli den Medien mit. «Exponentinnen und Exponenten von Die Mitte, SVP, IG, SP und FDP unterstützen seine Kandidatur als Gemeindepräsident von Reiden», schreibt Schärli. Am Montag läuft die Eingabefrist für Wahlvorschläge ab.
Josua Müller hat Jahrgang 1966 und lebt seit seiner frühesten Jugend im Ortsteil Langnau. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. «Ich bin in keiner politischen Partei», sagt der 56-Jährige auf Anfrage. Er sei zu seiner Überraschung von Parteipräsidenten angefragt worden, ob er Interesse hätte und habe sich die Kandidatur einige Wochen lang überlegt.
Er findet es wichtig, dass alle politischen Kräfte am gleichen Strick ziehen
Weil die Ortsparteien und die IG für diese Suche zusammengestanden und ihre Differenzen beiseite gelassen hätten, habe er sich nun definitiv bereit erklärt, zu kandidieren. «Sonst wäre ich nicht zur Verfügung gestanden», sagt Josua Müller dem ZT.
Müller ist im Bereich der Unternehmensberatung tätig und seit jungen Jahren selbständig. Er ist ein politischer Neueinsteiger. Zu seiner Motivation befragt, sagt der Kandidat fürs Gemeindepräsidium: «Ich möchte den Schwung mitnehmen und wünsche mir, dass die politischen Kräfte in Reiden weiterhin zusammen stehen und die anstehenden Probleme miteinander lösen. Zaubern wird aber auch der Müller nicht können.»
Reider Gemeindepräsident tritt Ende Jahr zurück
Der Reider Gemeindepräsident Hans Kunz (Die Mitte) tritt Ende Dezember mit 70 Jahren vorzeitig zurück. Er wurde im Mai 2017 mit 1039 Stimmen ins Amt gewählt und 2020 mit 961 Stimmen wiedergewählt. In den letzten Monate suchten die Reider Parteien und die IG gemeinsam eine Person, welche Hans Kunz‘ Nachfolge antreten und die Amtsdauer bis 2024 beenden will.
Die Gemeinde Reiden hat den 25. September als Termin für die Ersatzwahl angesetzt. Bereits am nächsten Montag, den 8. August um 12 Uhr, läuft die Eingabefrist für Wahlvorschläge ab. Stille Wahlen sind möglich.
Wie läuft eine solche Gemeinderats-Ersatzwahl ab?
Im Stimmrechtsgesetz des Kantons Luzern sind die Details geregelt. Bei Gemeindewahlen sind die Wahlvorschläge durch 10 stimmberechtigte Personen zu unterzeichnen. Die gültigen Wahlvorschläge bilden die Grundlage für den Druck der Kandidatenlisten. Werden auf allen bereinigten Wahlvorschlägen höchstens so viele Kandidierende vorgeschlagen, wie zu wählen sind, sind sie in stiller Nachwahl gewählt. Die Gemeinde macht dies bekannt und sagt dann den Wahlgang ab. Ein Wahlvorschlag darf höchstens so viele Kandidatennamen enthalten, als Sitze zu besetzen sind. Bei Majorzwahlen müssen die Kandidierenden ausserdem schriftlich und unwiderruflich erklären (mittels Unterschrift), dass sie eine allfällige Wahl annehmen. Diese Erklärung ist mit dem Wahlvorschlag einzureichen. (ben)