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Brian kommt frei: Obergericht Zürich hebt Sicherheitshaft auf

Das Obergericht Zürich hat angeordnet, dass der in den Medien als «Carlos» bekannt gewordene Beschuldigte in den kommenden Tagen aus der Sicherheitshaft entlassen wird. 

Der früher unter dem Alias «Carlos» bekannte Straftäter Brian kann das Gefängnis verlassen: Dies teilte das Zürcher Obergericht heute Dienstag mit. Es hebt die sogenannte Sicherheitshaft auf. Diese ist gesetzlich streng geregelt; sie muss unter anderem verhältnismässig sein und darf nicht länger dauern als die zu erwartende Freiheitsstrafe.

«Im vorliegenden Fall ist eine Fortsetzung der Sicherheitshaft nicht mehr verhältnismässig, weil die bis dato erstandene Haftdauer in grosse zeitliche Nähe zu der zu erwartenden Dauer der Freiheitsstrafe gerückt ist», heisst es in der Verfügung des Obergerichts Zürich. Brian wird vorgeworfen, im Strafvollzug zwischen 2017 und 2018 verschiedene Delikte begangen zu haben. In erster Instanz wurde er unter anderem wegen mehrfacher einfacher Körperverletzung verurteilt.

Das vom Obergericht auf über sechs Jahre angesetzte Strafmass wurde vom Bundesgericht 2021 aufgehoben, seither ist der Fall wieder bei der Zürcher Justiz hängig. Das Bundesgericht hatte am 11. Mai 2022 eine Beschwerde Brians gegen die Verlängerung der Sicherheitshaft abgelehnt, aber auf die Gefahr einer «Überhaft» hingewiesen: Dieser Fall würde eintreten, wenn die bereits im Strafvollzug verbrachte Zeitdauer länger wäre als jene der letztinstanzlich verhängte Freiheitsstrafe. (luk/wap)