Nach Konkurs der mobilen Ärzte: Kanton Aargau setzt Taskforce ein
Der Notfall verlangt eine Taskforce: Nach dem Konkurs der Mobile Ärzte AG und dem plötzlichen Ausfall der Dienstleistungen für den Aargau seit Sonntagabend hat der Kanton eine Taskforce einberufen. Dies teilt der Kanton am Donnerstagvormittag per Communiqué mit. Die Taskforce hat den Auftrag, jene Dienstleistungen sicherzustellen, denen die Mobile Ärzte AG nicht mehr nachkommen kann.
Das betrifft Abklärungen für die fürsorgerische Unterbringung und die Prüfung der sogenannten Hafterstehungsfähigkeit und der Einvernahmefähigkeit. Also, ob eine Person etwa in eine psychiatrische Klinik eingeliefert werden soll oder ob sie von der Polizei einvernommen oder verhaftet werden kann.
Taskforce sucht Übergangslösung
Die Kerngruppe habe ihre Arbeit bereits aufgenommen, heisst es im Communiqué. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Abteilung Gesundheit, der Kantonspolizei, des Amts für Justizvollzug sowie der Generalsekretariate des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI) und des Departements Gesundheit und Soziales (DGS). Geleitet wird die Kerngruppe von Olivier Gerber, Leiter der Abteilung Gesundheit. Der erweiterten Taskforce gehören Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindeammänner-Vereinigung (GAV), des Gesundheitsverbands Aargau (vaka), des Aargauischen Ärzteverbands (AAV) und des Vereins Aargauer Haus- und Kinderärzte (mfe) an.
Die Taskforce erarbeite zurzeit eine Übergangslösung zur Sicherstellung der fürsorgerischen Unterbringung sowie der Prüfung der Hafterstehungsfähigkeit und der Einvernahmefähigkeit. Sie ist dazu in Gesprächen mit den Aargauer Spitälern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie deren Verbänden. In Absprache mit dem DGS fragt die Kantonspolizei zurzeit für Abklärungen der fürsorgerischen Unterbringung und Prüfung der Hafterstehungsfähigkeit die Aargauer Spitäler an. Weiter kontaktiert die Kantonspolizei situativ Ärztinnen und Ärzte zur Durchführung dieser Aufgaben.
DGS und DVI führen gemäss Mitteilung zurzeit auch Gespräche mit Verbänden und Anbietern, um die erforderlichen Dienstleistungen langfristig sicherzustellen. Man werde zu gegebener Zeit darüber informieren. Und die Taskforce warnt: In den kommenden Tagen und Wochen sei mit Versorgungsengpässen bei der Abklärung von fürsorgerischen Unterbringungen und Hafterstehungsfähigkeitsprüfungen zu rechnen. «Für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie Behörden ist das eine schwierige Situation», heisst es in der Mitteilung. (daw)