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Krankenkassenprämien für ältere Menschen erhöhen? Aargauer Seniorenverband fühlt sich «brüskiert»

Eine Interpellation im Nationalrat hat hohe Wellen geworfen. Philipp Nantermod (FDP) fordert darin, dass der Bundesrat die Folgen einer Einführung von Altersklassen bei den Krankenkassenprämien prüft. Aargauer Seniorinnen und Senioren sehen mit dem Ansinnen die «Generationensolidarität» verletzt.

Derzeit kennt die Schweiz drei Prämienstufen. Am tiefsten sind sie für Kinder. Ihre durchschnittliche Jahresprämie belief sich 2023 auf 1243 Franken. Junge Erwachsene von 19 bis 25 Jahren zahlten 3409 Franken. Ab 26 Jahren gilt dann bis ans Lebensende der gleiche Tarif – 4856 Franken waren es 2023.

Personen im Rentenalter beziehen wiederum am meisten Leistungen von der Krankenversicherung.Deshalb will der Walliser FDP-Nationalrat Philippe Nantermod wissen: Wie stark würden junge Familien entlastet, wenn eine Seniorenprämie eingeführt würde?Rückendeckung erhält er seitens der SVP. Deren Nationalrätin Diana Gutjahr fordert, dass Ältere mehr für die Krankenkasse bezahlen.

Auch wenn es bisher erst darum geht, die möglichen Auswirkungen abzuklären, wehrt sich der Vorstand des Aargauischen Seniorenverbands bereits jetzt «dezidiert gegen einen höheren Krankenkassentarif für Seniorinnen und Senioren.» Einmal mehr werde die Generationensolidarität mit Füssen getreten. «Es wird verkannt, dass unser Gesellschaftssystem auch in Zukunft darauf basieren muss», heisst es in einer Medienmitteilung.

Über Jahrzehnte Prämien bezahlt

Gerade gesunde und gesundheitsbewusste ältere Versicherte würden durch Altersklassen bei den Prämien ungerecht behandelt, so das Argument des Verbands. Zudem hätten Seniorinnen und Senioren nicht nur über Jahrzehnte Prämien bezahlt, sondern würden auch weiterhin über Steuern die Kosten «für Kitas sowie die Bildung und Zukunft der Jugend» mittragen. Weiter betont der Seniorenverband die ehrenamtliche Arbeit, welche Pensionierte leisten.

«Das kränkelnde Gesundheitswesen darf und kann nicht nur auf dem Buckel der älteren Generation reformiert werden», so der Seniorenverband. Alleine damit könne das Problem der steigenden Gesundheitskosten nicht gelöst werden. Man stelle mit Sorge eine schleichende Diskriminierung der älteren Menschen fest. Der Vorstand des Aargauischen Seniorenverbands hofft deshalb, dass der Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation die Anliegen der älteren Bevölkerung berücksichtigt.(pin/kä)