
8,1 Millionen Franken Gewinn und Patientenrekord: Das Kantonsspital Aarau hat die Trendwende geschafft
Am Donnerstag veröffentlichte das Kantonsspital Aarau (KSA) den Jahresbericht für 2024. Es war ein erfolgreiches Jahr:Nach einer schwarzen Null im Jahr 2023erzielt das KSA einen ordentlichen Gewinn von 8,1 Millionen Franken aus dem Spitalbetrieb.
In einer Mitteilung heisst es: «Neben gestiegenen Fallzahlen wirkten sich auch die eingeleiteten Sanierungsmassnahmen positiv auf die Ebitda-Marge aus.» Bei der Ebitda-Marge handelt es sich um das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen. Sie konnte entgegen dem Branchentrend von 4,6 auf 6 Prozent gesteigert werden.
Diese «überaus beachtliche Leistung» sei dem grossen Engagement und der Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, schreibt das KSA. Sie setzten die von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beschlossenen Sanierungsmassnahmen konsequent und erfolgreich um. Mit dem Verkauf der Aktien des Spitals Zofingen stieg der Gewinn gar auf 29,6 Millionen Franken.
Das Kantonsspital Aarau behandelte letztes Jahr so viele Patienten wie noch nie: Über 32’600 stationäre Patientinnen und Patienten waren es im Jahr 2024. Damit wurde das bisherige Rekordjahr 2023 um beinahe 2500 stationäre Austritte übertroffen. Die ambulanten Behandlungen sind laut KSA mit 237 Millionen Taxpunkten auf hohem Niveau stabil geblieben.
Die Tarifsituation bleibt schwierig
Trotz des guten Ergebnisses wird man in Aarau nicht überschwänglich. Die Herausforderungen blieben gross, der finanzielle Turnaround sei noch nicht abgeschlossen – und die Transformation des KSA im Hinblick auf den künftigen Bezug des Neubaus erfordere weiterhin «eine konsequente Umsetzung strategischer Massnahmen», schreibt das KSA.
Die anhaltend schwierige Tarifsituation für öffentlich-rechtliche Spitäler stelle eine zusätzliche Herausforderung dar. Die oft zu tief mit den Versicherern ausgehandelten Abgeltungen für medizinische Leistungen setzten die Spitäler schweizweit unter Druck. «Der Kanton Aargau beispielsweise hat die Ausbildungsbeiträge für das Jahr 2024 erhöht. Ab diesem Jahr wird der Kanton zudem Leistungen für Polytrauma und Stroke Center sowie für grosse Notfallstationen abgelten. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass das KSA seine Zukunft selbst aktiv gestalten muss», lässt sich Verwaltungsratspräsident Daniel Lüscher in der Medienmitteilung zitieren.
2024 verkaufte das KSA das Spital Zofingen
2024 hat das KSA zwei Schlüsselpositionen neu besetzt. Seit dem 1. August ist Markus Meier CEO. Seine Vision: «Das KSA wieder als führendes Zentrumsspital der Schweiz positionieren.» Bereits im März 2024 nahm Christian Rittmann die Arbeit als Finanzchef (CFO) auf.
Das vergangene Jahr endete mit einem Meilenstein:Das KSA verkaufte das Spital Zofingen an die Privatspitalgruppe Swiss Medical Network.Damit habe eine länger andauernde Unsicherheitsphase, vor allem für die Mitarbeitenden des Spitals Zofingen, beendet werden können. Mit dem Verkauf der Aktien gehört die Aktiengesellschaft nicht mehr zum KSA-Konzern.
Swiss Medical Network habe vor, die wohnortnahe medizinische Grundversorgung in der Region Zofingen zu erhalten, und sie habe auch alle rund 740 Arbeitsplätze im Spital und im Pflegezentrum übernommen, schreibt das KSA. Zusätzlich werde eine strategische Kooperation mit Swiss Medical Network etabliert, wodurch das KSA als Referenzspital für die tertiäre Versorgung in der SMN-Versorgungsregion positioniert werde. «Diese Partnerschaft soll die Rolle des KSA als führendes Zentrumsspital stärken.»