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Mindestens 22 Tote bei Waldbränden in Chile

Die Zahl der Toten bei verheerenden Waldbränden im Süden Chiles ist auf mindestens 22 gestiegen. Mindestens weitere zehn Menschen wurden nach vorläufigen Informationen in der Gemeinde Santa Juana in der Region Bío Bío vermisst, wie die chilenische Innenministerin Carolina Tohá am Samstag (Ortszeit) mitteilte.

Demnach wurden zudem 554 Personen verletzt, 16 von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Viele Häuser wurden beschädigt oder zerstört. 1429 Menschen wurden den Angaben zufolge in Notunterkünften untergebracht.

«In der vergangenen Woche dieser Krise ist die gleiche Fläche wie in einem ganzen normalen Jahr verbrannt», sagte Tohá über das Ausmass der Brände, die Tausende Hektar in der Gegend rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile inmitten einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen erfassten. Die Zahl der Brände war laut der Innenministerin von rund 200 am Freitag auf mehr als 250 gestiegen. Feuerwehrleute und Bewohner kämpften gegen die Flammen.

Der chilenische Präsident Gabriel Boric hatte seinen Urlaub in Patagonien im äussersten Süden des Landes unterbrochen, um die betroffenen Gebiete zu besuchen. Die Regierung rief nun auch für die Region Araukarien den Katastrophenzustand aus. Dieser erlaubt Regionen, gewisse Rechte einzuschränken und aussergewöhnliche Massnahmen zu ergreifen. So kann etwa das Militär eingesetzt werden. In Ñuble und Bío Bío galt bereits Katastrophenzustand.

Die Ursachen der Brände waren zunächst noch unklar. Boric hatte darauf hingewiesen, dass Bewohner selbst bei 42 Grad noch Müll verbrannt hätten.(dpa)