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Bank Leerau: Nach dem Rekordjahr sinkt das Fitness-Level
In diesen Tagen dürften am Hauptsitz der Bank Leerau in Kirchleerau nicht mehr so viele Korken geknallt haben wie im Vorjahr. Im Vergleich zum Rekordjahr 2023,als das Geld dank dem Geschäft mit den Zinsen geradezu gesprudelt hat, gab es heuer auch weniger Anlass dafür.
Am Donnerstag hat das Geldhaus, das neben dem Hauptsitz noch eine Filiale in Schöftland betreibt, den Jahresabschluss 2024 publiziert. Und schreibt: «Wir setzen den Erfolgskurs fort und haben die strategischen Weichen für die Zukunft gestellt.» Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sei man immer noch auf Wachstumskurs.
Gewachsen ist vor allem die Bilanz der Bank Leerau. Die Kundeneinlagen sind um 2,6 Prozent auf 585 Mio. Fr. angestiegen, die Ausleihungen sogar um 2,9 Prozent auf 754 Mio. Fr. Die ganze Bilanzsumme ist ebenfalls um 2,5 Prozent gewachsen und beträgt nun ansehnliche 844,6 Mio. Fr.
Das Geschäft hat weniger gut rentiert
Rentiert hat das ganze Geschäft aber weniger gut als noch im Vorjahr. Denn: Gewachsen ist auch der Geschäftsaufwand. Und zwar um happige 7,9 Prozent auf 5,8 Mio. Fr. Das hängt laut Jahresbericht mit höheren Personalkosten und höheren Sachkosten (insbesondere im Informatik-Bereich) zusammen. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft, dem Brot-und-Butter-Geschäft einer Regionalbank, ist mit 10 Mio. Fr. um 2,9 Prozent gesunken. Folglich ist auch der Geschäftsertrag der Bank gesunken, um 2,6 Prozent auf 12,6 Mio. Fr.
Angestiegen ist auch das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, die Cost-Income-Ratio (CIR). Die wichtige Kennzahl beträgt bei der Bank Leerau aber immer noch sportliche 46,3 Prozent (2023: 42 Prozent). Heisst: Für jeden eingenommenen Franken fliessen 46,3 Rappen gleich wieder weg.
Geschäft mit den Firmenkunden ausbauen
Unter dem Strich verblieb der Bank Leerau ein Gewinn von 1,56 Mio. Fr. in der Kasse, rund 0,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Massgeblich daran beteiligt sind die Abschreibungen, die mit 750’000 Franken rund 50 Prozent tiefer waren als noch im Vorjahr. An der Generalversammlung vom 1. März beantragt der Verwaltungsrat der Bank eine unveränderte Dividende von 19 Prozent.
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Bild: Mathias Förster
Die Bank hat sich für die kommenden Jahre einige Ziele gesetzt. So schreiben Verwaltungsratspräsidentin Suzanne Marclay-Merz und CEO Kevin Rohner im Jahresbericht, ein besonderer Fokus liege darauf, die Kundenbeziehungen weiter zu stärken, die neue Anlagestrategie erfolgreich umzusetzen und das Engagement für Firmenkunden auszubauen, mit einer ganzheitlichen Beratung, die auch ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) berücksichtigen soll.
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Bild: Fabio Baranzini
Für 2025 spricht die Bank von vielversprechenden Aussichten: «Die gesunkenen Zinsen dürften der Wirtschaft neuen Schwung verleihen, während die erfolgreich eingedämmte Inflation Stabilität schafft.» Im «unverändert kompetitiven Hypothekargeschäft» setze die Bank Leerau weiterhin auf ein kontinuierliches Wachstum mit Fokus auf die Region sowie auf eine vorsichtige und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kreditpolitik. Und: «Die Kosten-/Ertragsentwicklung geniesst unverändert grosse Aufmerksamkeit und wird dementsprechend regelmässig analysiert und beurteilt.»