Glück im Unglück bei Grossbrand der Bachmann AG: Feuerwehr war in der Nähe an einer Übung – das sagt der Geschäftsleiter
«Aus meinem Büro hörte ich einen Knall. Dann sah ich schwarzen Rauch», sagt Peter Bachmann vor seiner Firma in Kirchleerau. Mit einem Gartenschlauch versuchte er, das anfangs noch kleine Feuer zu löschen – ohne Erfolg. Das Feuer weitete sich zu einem Grossbrand aus, der die ehemalige Sägerei komplett zerstörte. Eingegangen ist der Alarm bei der Feuerwehr um 20.52 Uhr. Angerufen habe aber nicht Peter Bachmann, sondern wohl ein Automobilist.
Am Morgen darauf ist der Boden immer noch nass von den Löscharbeiten. Überall liegen Holzlatten und zerbrochene Ziegelsteine. Hinter einem Metallgitter ist ein Schild aufgestellt. «40 Jahre Bachmann AG», steht darauf. Es ist schon fast 14 Jahre alt. Die Suhrentaler Baufirma feiert am 2. Juli ihr 54-jähriges Bestehen. «So etwas haben wir bisher noch nie erlebt», sagt der Geschäftsleiter. «Es tut weh.» Er kämpft mit den Tränen. Hinter ihm stapelt ein Bagger verkohlte und durchnässte Holzlatten aufeinander. «Jetzt müssen wir vorwärts schauen», so Bachmann.
Das heisst konkret: Das Gebäude wird nun früher komplett abgerissen als geplant. «Wir bauen gerade einen neuen Werkhof», so Bachmann. Eigentlich wären die Lagerhalle noch genutzt worden, das ist nun aber nicht mehr möglich. Der Brand wirft den Zeitplan des Unternehmens um ein halbes Jahr zurück. Unterkriegen lassen wolle er sich dadurch aber nicht, sagt Bachmann. «Ich habe als kleiner Bub schon eine Lawine überlebt, dann werde ich auch das überstehen.»
Der Traktorensammlung ist nichts passiert
Laut Mario Bär, Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Leerau, ging der Brand noch glimpflich aus. Schliesslich sei niemand körperlich zu Schaden gekommen und die Zerstörung beschränkte sich auf die alte Sägerei. Eine Weile lang leckte das Feuer an der Betonwand des Neubaus. Die wurde Bär zufolge aber nicht stark in Mitleidenschaft gezogen. «Im neuen Teil befindet sich eine Oldtimer-Traktorensammlung, die dank der massiven Bauweise des Gebäudes und der schnellen Löscharbeiten unversehrt blieb», sagt er. Die Sammlung gehört Peter Bachmann und ist sein ganzer Stolz: «Ich weiss nicht, was ich gemacht hätte, wenn die beschädigt worden wäre», sagt er sichtlich mitgenommen.
Dass die Feuerwehr so schnell vor Ort war, hat Bär zufolge damit zu tun, dass die Feuerwehr Leerau und die Feuerwehr Rued zum Zeitpunkt des Brandes an einer Spezialistenübung in der Nähe waren. «Das verschaffte den ersten Einsatzkräften einige Minuten Vorsprung», sagt Bär. Gelöscht war das Feuer zwischen Mitternacht und 1 Uhr am Morgen. Es war die gesamte Feuerwehr Leerau mit 50 Personen vor Ort.
Hinzu kam die Stützpunktfeuerwehr Zofingen mit elf Personen und die Feuerwehr Reitnau mit 30 bis 40 Personen. «Die Feuerwehr Rued, die mit uns an einer Übung war, hat dann gleich die Verkehrsregelung übernommen. Die Regiowehr Suhrental war per Zufall auch in der Gegend und schickte ebenfalls drei Mann. Die Feuerwehr Triengen übernahm die Umleitung der Kantonsstrasse, die während mehrerer Stunden gesperrt war», so Bär.
«Immer wenn ein Alarm für einen Brand-Gross eingeht, wird die Stützpunktfeuerwehr Zofingen inklusive Höhenrettungsfahrzeug automatisch aufgeboten», erklärt Bär. Diese unterstütze die lokale Feuerwehr bei den Löscharbeiten. «Die Zusammenarbeit der Organisationen hat sehr gut funktioniert.» Die Brandwache war noch bis 9 Uhr am Donnerstagmorgen im Einsatz.
«Ein Brand dieses Ausmasses ist die Ausnahme, nicht die Regel», so der Feuerwehrkommandant. Die Brandursache ist bis jetzt noch nicht geklärt. Die Ermittlungen wurden aufgenommen. Peter Bachmann ist derweil einfach dankbar für die rund 100 Einsatzkräfte, die sein Unternehmen vor Schlimmerem bewahrt haben.