Lucerne Festival ist so farbig wie nie zuvor – auch dank einem Star aus Südafrika
Das ist neu die südafrikanische Sängerin Golda Schultz: Als Opernstar ist sie auf internationalen Bühnen zu Gast. In Luzern tritt sie mit dem MythenEnsembleOrchestra und Graziella Contratto auf, singt die Clara in Gershwins «Porgy And Bess» mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und beschliesst ihre Residenz mit einem Liedrezital, das sie ausschliesslich Komponistinnen widmet. Für ihr Engagement für Frauen und ethnische Minderheiten steht ihre Mitwirkung beim NZZ Podium, das am Lucerne Festival stattfindet. Der zweite «Artiste Etoile» ist, wie bereits bekannt, der New Yorker Tyshawn Sorey. Der Schlagzeuger, Pianist, Posaunist und Komponist ist Grenzgänger zwischen Jazz und zeitgenössischer Komposition und arbeitet mit Improvisation und offenen Spielanweisungen
Diversität spiegelt sich auch in den verschiedenen Jugendformationen, die zum Auftakt des Festivals auftreten. So leitet Chi-chi Nwanoku mit dem Chineke! Orchestra am 9. August das erste Konzert. Nwanoku war eine der Künstlerinnen, die an der heutigen Medienkonferenz in Luzern präsent war und über ihre Erfahrungen mit dem ethnisch durchmischten Ensemble aus England berichtete. Weitere Jugendformationen sind das National Youth Orchestra of the USA, ein Orchester des 2015 in São Paulo begründeten Festivals und Sozialprojekts Ilumina sowie Chor und Orchester von Superar Suisse.
In den Sinfoniekonzerten gastieren 18 Orchester in Luzern, neben den Berliner und den Wiener Philharmonikern sowie dem Royal Concertgebouw Orchestra kommen erstmals wieder zwei Orchester aus den USA (Cleveland, Philadelphia). Musiker des Lucerne Festival Orchestra bestreiten unter Chefdirigent Riccardo Chailly und Gastdirigent Jakub Hrůša acht Veranstaltungen mit Werken von Rachmaninow, Dvorak und Mahler. Akzente in der Sparte «Contemporary» setzt der «Composer in residence» Thomas Adès unter anderem mit einem multimedialen Klavierkonzert. Die runden Geburtstage von Wolfgang Rihm (70) und Dieter Ammann (60) prägen ebenfalls das Festival. Von Rihm erklingt im Eröffnungskonzert eine Uraufführung, von Ammann wird nach Corona-bedingten Verschiebungen endlich sein international gefeiertes Klavierkonzert in Luzern gespielt.
Mit der Live-Übertragung des Eröffnungskonzerts auf dem Inseli, der Gratisreihe «40min», dem Strassenfestival und Familienkonzerten sind auch offene Formate für ein breites und jüngeres Publikum vertreten.