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Grosse Investitionen geplant: Erhöht Kölliken bald den Steuerfuss?

An der Gemeindeversammlung geht es nebst verschiedener Kreditbegehren auch ums Budget und um die Finanzplanung der nächsten Jahre. Besonders die Schule reisst ein tiefes Loch in die Kasse.

An der Kölliker Gemeindeversammlung vom 25. November beantragt der Gemeinderat verschiedene Kredite. Es geht zum Beispiel um die Abwasserreinigungsanlage in Kölliken; die ARA muss saniert werden, da verschiedene technische Geräte inzwischen am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind, die Anlage aber bis 2035 den Betrieb aufrechterhalten sollte. Der Gemeindeanteil von Kölliken an den totalen Kosten von rund 1,4 Millionen Franken selber beträgt 490’900 Franken.

Weiter geht es auch um die Sanierung der – wie jüngst zu lesen war – gefährlichen Schönenwerderstrasse (K319) für 2,7 Millionen Franken. Konkret geht es um die Schönenwerderstrasse, Abschnitt Hauptstrasse bis zum Waldeingang Richtung Gretzenbach. Geplant sind neben der eigentlichen Strassensanierung unter anderem auch ein Minikreisel beim Knoten Bären sowie Fussgängerinseln im Bereich der Einmündung der Wallenmatt- und Kisperstrasse.

Weiter beantragt der Gemeinderat Kredite für die Revision der kommunalen Raumplanung (500’000 Franken), die Erneuerung der Beleuchtung des Sportplatzes (258’000 Franken) und verschiedenen Arbeiten am Werkhof (insgesamt 540’000 Franken).

Hoher Verlust und grosse Investitionen am Horizont

Ebenfalls an die Gmeind gelangt das Budget 2023 von Kölliken. Das rechnet bei einem unveränderten Steuerfuss von 114 Prozent mit einem Verlust von rund 1,4 Millionen Franken – darin enthalten eine Zahlung aus dem kantonalen Finanzausgleich von etwa 1,3 Millionen Franken, 73’000 Franken weniger als im Vorjahr.

Wegen vorhandenen Bilanzüberschüssen zur Deckung von Verlusten habe sich der Gemeinderat gegen eine Steuerfusserhöhung per 2023 entschieden, heisst es in den Unterlagen zur Versammlung. Aber: «Da mit dem Budget 2023 wiederum ein hoher Verlust prognostiziert wird und in den folgenden Jahren weiterhin grössere Investitionen anstehen sowie in einigen Bereichen weiteres Kostenwachstum zu beobachten ist, ist sich der Gemeinderat der Wichtigkeit seiner Finanzstrategie bewusst.» Folglich könne eine allfällige Steuerfusserhöhung in naher Zukunft wieder ein Thema werden.

Im kommenden Jahr rechnet die Gemeinde mit höheren Steuereinnahmen, da sich die Wirtschaft nach Covid-19 wieder erholt habe. Besonders die ordentlichen Steuererträge dürften steigen, prognostiziert der Gemeinderat, er weist sie mit 10,6 Millionen Franken (9,6 Millionen Franken im Budget 2022) aus.

Schulden jenseits der Tragbarkeit

Im nächsten Jahr plant die Gemeinde Investitionen in der Höhe von 3 Millionen Franken, so etwa 550’000 Franken für neues Mobiliar in der Primarschule, oder 559’000 Franken für Sanierungen am Gemeindehaus. Besonders die kommenden Jahre werden finanziell herausfordernd für Kölliken. So stehen für die Jahre von 2024 bis 2026 Investitionen in Höhe von über 22 Millionen Franken an, 8 Millionen davon alleine für die Erweiterung des Oberstufenschulhauses am Farbweg. Weitere grössere Projekte sind zum Beispiel die Umnutzung des bestehenden Schulraums für 4 Millionen Franken und der Ausbau des Hochwasserschutzes für fast 5 Millionen Franken.

Die Investitionen – und insbesondere auch deren Abschreibungen – belasten die Erfolgsrechnung der Gemeinde stark. So heisst es in der Finanzplanung: «Der hohe Investitionsbedarf, vor allem im Bereich der Hochbauten, wird das aktuell vorhandene Nettovermögen in eine Nettoschuld wandeln.» Per Ende 2026 weist die Finanzplanung sogar eine Nettoschuld von 2954 Franken pro Einwohner aus. Und erwähnt gleich nachfolgend eine alte Faustregel: «Eine Pro-Kopf-Verschuldung bis 2500 Franken kann als tragbar eingestuft werden.»