Kooperation mit McDonald’s: Neue Schnellladestationen für Kölliken Süd
Der Schweizer Strassenverkehr steht mehr und mehr unter Strom. Die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure hat just Anfang März verkündet, dass sich hierzulande ein Trend der Elektrifizierung manifestiere: 53,1 Prozent aller Neuwagen, die bislang in diesem Jahr immatrikuliert wurden, seien Elektroautos oder Fahrzeuge mit Hybridantrieb.
Damit steigt auch die Nachfrage nach Ladestationen weiter. Auch wenn das Bedürfnis sich bislang noch in Grenzen hält, da der Anteil reiner Elektroautos im letzten Jahr laut Bundesamt für Statistik noch 2,3 Prozent betrug. Doch der Anstieg sei trotzdem rasant, die Umstellung könne plötzlich erfolgen, ist sich die Gotthard Fastcharge AG (GoFast) sicher, ein Schweizer Anbieter von Schnellladestationen. Deshalb wolle man mit der Entwicklung mithalten, erklärt Olivier Tezgören, Sprecher des Unternehmens: «Wir bauen unser Angebot nach und nach aus.» Inzwischen sei das Unternehmen bei rund 80 Standorten in der ganzen Schweiz – und der Plan ist, in nächster Zeit deutlich darüber hinauszuwachsen.
Weiter sollen die attraktiveren Standorte, wie zum Beispiel eben die Autobahnraststätte Kölliken Süd, ausgebaut werden. Das Unternehmen ist dort bislang mit einem Ladeplatz präsent. Dies dank einer Partnerschaft mit dem Fastfood-Riesen McDonald’s; der setzt bereits seit 2020 auf die schnelle E-Tankstellen von GoFast, hat McDonald’s-Schweiz-Chefin Aglaë Strachwitz damals in einer Mitteilung verkündet: «So können wir die köstlichste Aufladepause mit Umweltmanagement verbinden.»
Der Ausbau ist nicht ohne, kündigt Sprecher Tezgören an: «Nach dem Ausbau bieten wir vier Ladesäulen mit acht überdachten Ladeplätzen an.» Bei Bedarf kann die Anlage erweitert werden. Auf dem Dach wird ausserdem eine Photovoltaikanlage montiert, mit der ein Teil des Stroms erzeugt wird. Zudem wird die ganze Anlage verschoben: Zurzeit befindet sie sich hinter der Raststätte, neu soll sie sich davor befinden, gleich nach der Einfahrt.
Dort stehen bereits die Bauprofile. Jedoch ist noch nicht das ganze Bauprojekt profiliert, sondern erst eine neue Transformatorenstation. Die Anlage wird von der Eniwa AG erstellt, ein dazugehöriges Plangenehmigungsverfahren liegt seit Wochenbeginn und noch bis am 19. April öffentlich auf. Die Arbeiten sind aufwendig: Die Trafo-Station wird mit einer bestehenden Station in Kölliken verbunden, mit einem 16kV-Kabel, das mittels Spülbohrung unter der Autobahn verlegt werden muss.
Gehen keine Einwendungen ein, will die GoFast bereits im Juni oder spätestens im Juli mit den Bauarbeiten beginnen. Die dauern rund drei Monate, laut Sprecher Tezgören soll die neue Station folglich im August oder im September in Betrieb sein. Zu den Baukosten hält er sich vage: «Für Stationen in dieser Grössenordnung rechnen wir in der Regel mit Kosten von über 1 Million Franken.» Die grössten Kostenpunkte seien dabei der Tiefbau, die Stromzuleitung sowie die Apparaturen selber.