Sondermülldeponie: Bund will nicht, dass 4000 Quadratmeter Wald gerodet werden
Dieses Kapitel wollte die Gemeinde Kölliken eigentlich definitiv schliessen, die Deponie auffüllen und auf dem neuen Land Bio-Landwirtschaft betreiben. Im Mai entschied die Gemeindeversammlung von Kölliken, wie das Areal von der ehemaligen Sondermülldeponie hätte aussehen sollen: Ein Teil hätte Landwirtschaftsland sein sollen, der andere Teil der Natur gehören. Mit den Umweltorganisationen Pro Natura und Bird Life machte die Deponie ab, das Land künftig nur biologisch zu bewirtschaften.
Ein Referendum hat es damals nicht gegeben. Jetzt geht es aber nicht vorwärts wie geplant, wie das SRF-Regionaljournal am Freitagmorgen berichtet. Ende Juli habe das Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine Beschwerde gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung gemacht, wie der Bund gegenüber SRF bestätigt. Das BAFU will nicht, dass 4000 Quadratmeter Wald gerodet werden.
Überraschende Beschwerde
Die Beschwerde sei aus heiterem Himmel gekommen, so die Deponie gegenüber SRF. Die Rodung wurde schon vor längerer Zeit vom kantonalen Baudepartement bewilligt und nur so lasse sich der Hang stabilisieren. Der Geschäftsführer von der Deponie betonte, dass der Wald wieder an einen anderen Ort gepflanzt wird. Die künftige Fläche soll sogar grösser als vorher sein.
Das Bundesamt für Umwelt findet aber, dass es auch anders geht. Der Aargauer Regierungsrat muss jetzt entscheiden, wie es weiter geht. Wie lang das Verfahren dauern wird, ist noch unklar.
Für die Deponie in Kölliken sei die Situation blöd, sagt die Gemeinde. Wenn sie nicht weiss, ob man den Wald roden kann oder nicht, dann muss sie mit dem Auffüllen aufhören. So wird die Deponie bis auf unbestimmte Zeit ein grosses braunes Loch bleiben. (nic)