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AKW-Laufzeiten verlängern statt Gas verbrennen – wenn es sicher möglich ist

Wenn das Atomkraftwerk Beznau im Jahr 2033 stillgelegt wird, fällt der Strom für rund 1,3 Millionen Haushalte weg. Wie diese Lücke geschlossen werden soll, ist politisch umstritten – einfache Lösungen gibt es nicht. Der Kommentar.

«Jede Kilowattstunde zählt». Das sagte Energiedirektor Stephan Attiger vor zwei Jahren, als der Kanton eine Sparkampagne startete und die Bevölkerung auf eine mögliche Mangellage im Winter einstellte. Heute ist die Situation anders, ein Engpass droht nicht mehr. Dies unter anderem dank den französischen Atomkraftwerken, die zuverlässig Strom liefern.

Das sollen auch die beiden Beznau-Reaktoren bis 2033 noch tun – dann werden sie abgestellt. Der Entscheid für das Enddatum ist laut der Betreiberfirma Axpo unumstösslich, aber ist er auch richtig? Links-Grün will das älteste AKW der Welt früher stilllegen, von rechtsbürgerlicher Seite gibt es Forderungen, der Bund müsse einen längeren Betrieb finanzieren.

Man könnte dieunvereinbar scheinenden Positionen als politisches Geplänkelabtun, doch Attigers Satz gilt auch hier. Wenn rund acht Prozent der gesamten Stromproduktion in der Schweiz wegfallen, zählt erst recht jede Kilowattstunde. Dann geht es nicht mehr um die Weihnachtsbeleuchtung, sondern um Strom für rund 1,3 Millionen Haushalte.

Es ist richtig, den Solarausbau voranzutreiben, an geeigneten Orten auch Staumauern zu erhöhen und Windparks zu bauen. Gösgen und Leibstadt länger zu betreiben, wenn das sicher möglich ist, könnte dafür Zeit geben. Verlängern statt verbrennen also: Eine längere Laufzeit der AKW wäre die bessere Lösung, als der Bau von klimaschädlichen Gaskraftwerken.