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Manchen waren die Corona-Massnahmen des Bundes zu streng, anderen zu lasch

Zwei Berichte zeigen, dass gewissen Regeln bei Alten, Armen und Jugendlichen Leid verursacht haben. Es sind Fehler passiert, die bei einer künftigen Pandemie nicht mehr wiederholt werden dürfen.

Wegen des horrenden Tempos, mit dem das Coronavirus die Welt eroberte, waren anfangs der Pandemie schnelle Entscheide gefordert. Am meisten von Sars-CoV-2 betroffen waren ältere Menschen, wie die Übersterblichkeit in den Altersheimen zeigte. Aber auch jüngere wurden in der ersten Phase der Pandemie wegen Covid mitten aus dem Leben gerissen. Schwierig war es dabei, die Balance zwischen der Härte der Schutzmassnahmen und den dadurch entstehenden Einschränkungen der persönlichen Freiheit zu finden.

Das ist nicht bei allen Bevölkerungsgruppen gelungen, wie der Bundesrat schreibt. Schwerwiegend waren der fehlende Kontakt in Altersheimen zu den Angehörigen wie auch die Einschränkung der Freiheitsrechte der beeinträchtigten Wohnheim-Insassen. Die Institutionen waren schlecht vorbereitet auf die Pandemie.

Daraus zieht der Bundesrat seine Lehren und hat deshalb Massnahmen angeordnet. Im Rückblick darf aber nicht vergessen werden, welche Panik die Infizierten damals auslösten, die im Spital an den Atemgeräten um den letzten Schnauf kämpften. Der Bundesrat stand unter Druck von allen Seiten. Viele Angehörige von Covid-Verstorbenen empfanden die Massnahmen des Bundes sogar als zu lasch. Gerade auch im Vergleich mit den Nachbarländern waren diese in der Schweiz ausgewogen. Die nun erkannten Fehler dürfen bei einer künftigen Pandemie aber auf keinen Fall mehr wiederholt werden.