Wladimir Putin will keinen Frieden. Ist das so schwer zu begreifen?
Der russische Präsident Putin wird bald den türkischen Präsidenten Erdogan treffen. Putins Mediensprecher Peskov wurde am Dienstag von einem Journalisten gefragt, ob Putin und Erdogan über Friedensverhandlungen mit der Ukraine sprechen werden. Das stehe ausser Frage, antwortete Peskov.
Der grünliberale Nationalrat Martin Bäumle fordert derweil «eine Verhandlungslösung» mit Putin. Bäumle und einige SVP-Politiker suggerieren: Friedensverhandlungen wären möglich, wenn sich der Westen nur auf Russland zubewegte.
Das Gegenteil trifft zu. Putin hat bisher sämtliche Sondierungen für einen Friedensschluss ins Leere laufen lassen. Mehrmals lud Erdogan Putin und den ukrainischen Präsidenten Selenski in die Türkei ein. Selenski signalisierte seine Bereitschaft, von Putin kam ein schroffes Nein.
Der italienische Ministerpräsident Draghi nahm einen Anlauf, redete mit US-Präsident Biden und mit Putin. Draghis Fazit: Biden habe Offenheit gezeigt für einen Friedensprozess. «Bei Putin bin ich auf eine Mauer gestossen.»
Putin will keinen Frieden. Er will der Ukraine möglichst viel von ihrem Territorium wegnehmen und nimmt dafür Zehntausende Tote und grosse Zerstörung in Kauf. Es wäre gut, wenn das Martin Bäumle und andere Politiker zur Kenntnis nähmen. Ein Frieden in der Ukraine ist derzeit nur zu erreichen, wenn sich die ukrainische Armee ergibt. Will man das? Wenn ja, sollte man das offen sagen. Und nicht von Friedensgesprächen schwadronieren, um die sich der Westen bei Putin bemühen sollte.