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Roger Köppel erklärt sich: Warum ich unbedingt im Kanton Aargau drei 1. Augustreden halten will

Kaum hatten drei Aargauer Gemeinden Roger Köppel als 1. Augustredner eingeladen, hagelte es Kritik. Jetzt erklärt sich der SVP-Nationalrat und Publizist ausführlich, warum es ihn ausgerechnet in den Kanton Aargau zieht am Nationalfeiertag.

Spreitenbach, Dürrenäsch, Gipf-Oberfrick. In diesen drei Aargauer Gemeinden will Roger Köppel am Nationalfeiertag Ansprachen halten. Wegen seiner Position zum Ukraine-Krieg – er wird als Putin-Versteher kritisiert – liess die Empörung nicht lange auf sich warten. In Dürrenäsch wie in Gipf-Oberfrick meldeten sich Kritiker von links zu Wort. Die SP forderte teils sogar, Köppel wieder auszuladen.

Gegenüber der AZ sagte Roger Köppel bereits letzte Woche kurz: Er lade alle Kritiker ein, auch aus der SP, die Feier zu besuchen und mit ihm zu diskutieren.

Nun äussert sich Köppel am Dienstagmorgen auf seinem Youtube-Kanal «Weltwoche daily» ausführlich zum «Sturm im Wasserglas», wie er den Streit um um seine 1. Augustreden selber nennt.

«Das Rebellische ist im Aargau tief verankert»

«Ich schätze den Kanton Aargau ausserordentlich», beginnt er und macht einen Exkurs in die Geschichte. Der Aargau sei über Jahrhunderte Untertanengebiet des Kantons Bern gewesen, Im Zuge der französischen Revolution und der Helvetik hätten sich «umpflügende, freiheitlich-liberale Tendenzen manifestiert», die den Kanton heute noch prägten, sagt Köppel. Aarau sei sogar mal Hauptquartier der helvetischen Republik gewesen, erinnert er.

Der Aargau sei ein eminent politischer Kanton, aus dem immer wieder bedeutende politische Persönlichkeiten hervorgingen. Köppel nennt alt Bundesrätin Doris Leuthard, SP-Co-Präsident Cédric Wermuth, FDP-Präsident Thierry Burkart und «den auffälligen SVPler» Andreas Glarner.

Köppel lobt die Debattierfreudigkeit im Aargau und deren lebendige politische Kultur. «Nicht wie in Zürich, wo die weltanschaulichen Gesinnungsgruppen unter sich bleiben», so der Zürcher Nationalrat. Im Aargau sei eben das «Rebellische tief verankert», weil man «jahrhundertelang unter der bernischen Knute gelebt» habe.

«Nicht unter Ausschluss von Köppel»

Er sei kein intimer Aargau-Kenner, aber für ihn sei es ein «sehr inspirierender Kanton», schwärmt Köppel. Darum habe er alle anderen Einladungen für den 1. August abgelehnt und konzentriere sich mit drei Auftritten auf den Kanton Aargau.

Nun hätten sich aber Widerständler gemeldet, die «Bedenken an meiner Person angemeldet» hätten. Man könne sicher einiges kritisieren an ihm, aber es werde viel kolportiert von ihm kolportiert, das in Unwahres verdreht werde. Konkret was, sagt Köppel dabei nicht. Er ruft aber seine Gegner nochmals auf, die Debatte über die Schweiz am Nationalfeiertag «nicht unter Ausschluss von Köppel zu führen».