Konzernverantwortungsinitiative: Beat Flach und Peter Gehler zoffen sich im ZT-Talk
Was passiert, wenn die Schweiz am 29. November der Konzernverantwortungsinitiative (KVI) zustimmt? Peter Gehler, Präsident des Verbandes Wirtschaft Region Zofingen (WRZ) und Leiter Pharmapark bei der Siegfried AG in Zofingen, warnt vor den Folgen, die auf die Schweizer Unternehmen zukommen würden: Sämtliche Unternehmen stünden unter einem Generalverdacht, mit der Initiative werde ein «riesiges bürokratisches Monster» geschaffen. Betroffen wären nicht nur grosse, international tätige Unternehmen, sondern auch kleine Zulieferer, denen Knebelverträge drohten. Die Initiative ziele darauf ab, Druck auf Schweizer Unternehmen auszuüben. Angestrebt würden spektakuläre Fälle vor Schweizer Gerichten. Die Initianten suchen, so Gehler «den medial begleiteten Prozess.»
«Die allermeisten Firmen halten heute schon ein, was sie in ihren Prospekten versprechen», kontert GLP-Nationalrat Beat Flach. «Sie müssen zusehen, wie andere Unternehmen das nicht machen: gegen Umweltstandards verstossen, gegen Menschenrechte verstossen, Kinderarbeit geradezu fördern.» – «Es ist gut, international Geschäfte zu machen. Man muss aber die Standards einhalten.» Dort, wo es zu Ausbeutung und Umweltzerstörung komme, müsse ein Riegel geschoben werden. «Es wird die Hauptaufgabe dieser Initiative sein, präventiv zu wirken, dann sind wir im Gleichtakt mit den internationalen Bestrebungen.»