Die Mieten steigen (noch) nicht: Der Referenzzinssatz bleibt bei 1,25 Prozent
Der hypothekarische Referenzzinssatz bleibt unverändert bei 1,25 Prozent. Dies teilte das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) am Donnerstag mit. Der Referenzzins beeinflusst die Mietzinsen in der Schweiz und wird vierteljährlich anhand des Durchschnitts der Hypothekarzinsen berechnet. Mit dem unveränderten Referenzzinssatz gibt es keinen neuen Senkungs- oder Erhöhungsanspruch der Mietzinse.
Der Referenzzinssatz ist gemäss Bund per Ende September gegenüber dem Vorquartal zwar von 1,17 auf 1,18 Prozent gestiegen. Kaufmännisch gerundet betrage der Referenzzinssatz jedoch weiterhin 1,25 Prozent. Eine erneute Anpassung erfolge erst, falls der durchschnittliche Zinssatz auf unter 1,13 Prozent sinken oder – derzeit wahrscheinlicher – auf über 1,37 Prozent steigen sollte. Die nächste mögliche Anpassung wird Anfang März bekannt gegeben.
Erhöhungen dürften bald kommen
Der Referenzzinssatz ist der durchschnittliche Zinssatz aller Hypotheken in der Schweiz. Der hypothekarische Referenzzinssatz liegt seit Anfang März 2020 bei 1,25 Prozent. Damals fand die letzte Senkung um einen Viertel Prozentpunkt statt. Davor hatte der Referenzzins bei 1,5 Prozent gelegen.
Der Referenzzinssatz gilt für die ganze Schweiz. Es wird erwartet, dass bei einer der nächsten Anpassungen der Zins steigen dürfte. Damit könnten die Vermieter von ihren Mieterinnen und Mietern höhere Zinsen verlangen.
Bisher nur gesunken
Prognostiker gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren der Referenzzinssatz weiter ansteigen wird. So rechnet etwa die Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit «insgesamt fünf Zinsschritten in den nächsten fünf Jahren», wie sie vergangene Woche bekannt gab. Pro Steigerung können Vermieter die Miete jeweils um drei Prozent erhöhen.
Sollte die Prognose der ZKB eintreffen, so steigt die Miete gesamthaft um 15 Prozent. Seit der Ablösung des Hypothekarzins als massgebenden Zinssatz durch den geglätteten Referenzzins ist dieser noch nie gestiegen, sondern immer gesunken. 2008 hatte er noch 3,5 Prozent betragen. (mg/abi/sat)